1.4.14

Rückblick März

Wie schön, es ist endlich richtig Frühling! So langsam verschwinden die Stiefel bei den ungetragenen Schuhen und den Wollmantel brauche ich auch nur noch frühmorgens auf dem Rad, hoffentlich nicht mehr so oft.

Der Garten
Solange wohnen wir noch nicht im Haus, als daß ich nicht jedes Frühjahr glücklich die ersten Blüten im Garten bestaune. In einer tagelangen Aktion habe ich im Herbst mehrere Hundert Tulpen- und ähnliche Zwiebeln überall wo Platz war eingepflanzt, genau in diesen Tagen sind die ersten aufgegangen, welche Freude!
Und der vor eineinhalb Jahren gepflanzte Kirschbaum blüht dieses Jahr das erste mal, ich bin schon so gespannt! Der gleichzeitig gepflanzte Apfelbaum hatte letztes Jahr sogar schon getragen, immerhin 7 Äpfel, dieses Jahr gibt es also hoffentlich auch Kirschen.
Ausserdem versuchen wir zum wiederholten Male den Rasen irgendwie tauglicher und schöner zu machen, jedes Jahr wird er ein bisschen ansehnlicher, wahrscheinlich muss man Geduld haben, wir haben wie jedes Jahr vertikutiert und nachgesät, ausserdem Mittel zur Bodenaufbereitung aufgebracht. Genauso habe ich auch das erste mal den Komposthaufen verwertet, alles was wir rausholen kommt jetzt mal auf die Beete. Unser Garten ist durch jahrelange Nicht-Pflege etwas verhungert, aber wir unerfahrenen Gärtner müssen erst lernen was man da so tun kann. Kompost sieben finde ich jedenfalls eine sehr lohnende Angelegenheit.


Zuhause
Und dieses viele Gegärtnere lässt mich zu einem anderen Thema kommen, ich muss gestehen, daß das Familienleben samt der Hausarbeit usw. einfach wesentlich entspannter ist, seit ich komplett zu Hause bin. Auch wenn ich körperlich längst nicht so einsatzfähig bin wie sonst, ehrlich gesagt bin ich mindestens 2 Tage die Woche zu fast garnichts zu gebrauchen, es staut sich nicht so viel an und ich bin auch fast nie gestresst oder genervt. Wenn wir also auf die immer wieder hochschwappende Vereinbarkeitsdebatte schauen, es ist leider nicht zu leugnen, Eine(r) zu Hause: alles (relativ) easy.
Mal ganz abgesehen von der entspannten Situation (die ja nur dadurch zustande kommt, daß ich unfreiwillig nicht arbeite, ich erwähne es nochmal) geniesse ich es wirklich mit den Jungs soviel Zeit zu haben. Auch wenn sie 4 Tage bis 16 Uhr in der Schule sind, ich bin fast immer da, kann sie abholen, kann sie ins Bett bringen, kann sie zu Freunden und Nachmittagsterminen fahren, kann mit Julius Klavier üben, mit Leo Hausaufgaben machen. Oder einfach ein Eis essen gehen, ohne ständig im Kopf den nächsten Dienst zu bedenken, abends noch weg zu müssen. Das geniesse ich jetzt einfach! Mit Schulkindern Zeit zu verbringen ist auch eine ganz andere Nummer als wegen Babys zu Hause zu sein, sagen wir es mal wie es ist.

Schwangerschaft
Die Hälfte ist schon rum. Ich bin immer noch viel müde und nicht besonders belastbar, das ist dann wohl so. Ansonsten geht es mir gut, die Ärztin war beim letzten Termin auch sehr zufrieden.

Musik
Trotzdem habe ich natürlich ein paar musikalische Sachen zu tun, eine Musikerin kann ja garnicht ohne. Nach dem traditionell lauen Februar, da ist nie was los, startete der März mit einem schönen Kammerkonzert mit Kollegen und dann mit der ersten von drei Matthäuspassionen dieses Jahr, in Wiesbaden, eine ziemlich beeindruckende Stadt finde ich, mit einer exquisiten Solistenbesetzung. Ich hatte bei diesem Konzert einen entspannteren Part und konnte viel zuhören. Matthäuspassion (Bach selbstverständlich) ist eins der tränensichersten Stücke für kirchenmusikaffine Menschen, jetzt bin ich ja auch hormonell NOCH näher am Wasser gebaut als sonst, ich versuche dann immer die Deckenmalereien und die Emporen zu inspizieren, aber am liebsten würde ich einfach losheulen. Mein absolutes Highlight war Klaus Mertens mit "Mache Dich mein Herze rein", das gibt es mit ihm sogar auf Youtube, natürlich mit einem anderen Ensemble:



Gelesen
Vor allem die Beiträge zum leidigen Thema #selbstgeboren, gab es eigentlich auch Frauen, die die Aktion toll fanden? Kamen mir keine unter. Danke für Eure vielen lieben Kommentare zu meinem Post! Ich war von jedem einzelnen sehr bewegt. Ich kann noch sagen, daß ich ganz froh bin die zwei Geburtsberichte endlich mal aufgeschrieben zu haben!

Genäht
Von unserem Mini-Nähkränzchen mit Frifris bei Kleidermanie habe ich schonmal geschrieben, es war toll! Wie schön, dass es schon im Mai eine Fortsetzung an anderem Ort gibt. An der Nähmaschine sitze ich nicht ganz soviel wie ich gehofft hatte, genäht habe ich meinen Frühlingsmantel, zwei Kleider, ein T-Shirt für Leo, da folgen noch welche, und eine kleine Tasche für meine Nichte. Eins der Kleider zeige ich hoffentlich morgen, die Tasche für Jule muss ich noch fotografieren. 

Gestrickt
Die Frühlingsjacke ist fast fertig. Wenn ich Glück habe reicht die Wolle gerade so eben... Leider kam ich Sonntag nicht dazu sie zu bloggen, ich dachte ich stricke schnell noch die letzten Reihen.
Angefangen habe ich ein Tuch in Shetland Triangel Muster aus rosa Wolle.

Geschaut
Nachwievor bin ich ganz im Bann der zweiten Staffel von The great british sewing Bee, um die entstehenden Entzugserscheinungen bei nur einer Folge pro Woche zu mildern habe ich die verfügbaren Staffeln von der entsprechenden Back-Show "the great british bake-off" verschlungen. Große Liebe!

Gekauft
Seit ich schwanger bin durchforste ich ebay, etsy und co. nach Umstandsschnitten, vor allem Vintage-Ones. Das ist garnicht so einfach, wobei es eigentlich auch bei den modernen Schnitten keine wirkliche Auswahl gibt. Interessant ist dabei, wie in den verschiedenen Jahrzehnten mit dem Bauch umgegangen wurde. In den 40ern ist eigentlich kaum ein Unterschied in der abgebildeten Silhouette auszumachen. Ich habe diesen Schnitt erstanden, ich warte schon sehnsüchtig drauf, ihn endlich zu nähen, er hat einen hübschen Herzchenausschnitt (die Schleifen lasse ich jetzt erstmal weg, hüstel...) und die Mehrweite für den Bauch wird mit drei kleinen Druckknöpfen reguliert. Interessante Methode, da muss dann noch ein Gürtel drüber damit man die nicht sieht. Ich werde berichten, die Schnittmusterteile sind schon gebügelt, der Stoff liegt bereit.
Ausserdem habe ich via Etsy das erste mal in China einen Stoff bestellt, sehr spannend!


Mini-Exkurs zu Maternity-Patterns
In den 50ern trugen die Frauen kittelartige Oberteile, die monströs weit auf den Fotos aussehen, dazu einen schmalen Rock oder eine schmale Hose. Die Röcke sind mit einem u-förmigen Ausschnitt für den Bauch versehen, das finde ich eine sehr lustige Idee.


In den 60ern trug man der Mode gemäss schmal geschnittene, hochgeschlossene Kleidchen, hier immerhin mit einer verstellbaren Falte in der Seite


Und in den 70ern wurde es dann etwas verspielter, rüschiger, da gefallen mit die Schnitte wieder. Z.B. so was hier



Die Mehrweite durch ein Band aufs Nötigste zu beschränken finde ich einen guten Weg, vor allem für Baumwollstoffe, die ja immer ein bisschen Stand haben und sich bei viel Kräuseln gerne etwas plustern.
Die Schnitte der 80er und 90er, viel Stoff, hochgeschlossen und zeltartig gefallen mir garnicht.
Danach ist dann fast alles aus Jersey, wer hätte das gedacht.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen