Mit welchem Material füttert ihr Kleidung?
Es ist Herbst. Die Zeit der luftigen Sommerröckchen ist definitiv erstmal vorbei. Also müssen wir Kleider, Röcke, Jacken füttern. Aber abgesehen davon, dass es zwar bei der Verarbeitung flutscht, heißt das noch nicht, dass alles wie geplant funktioniert. Beginnen wir mit der Frage: welches Futter bevorzugt ihr? (Viskose, Acetat, Plastik, Seide?) Welches Material hat welche Vorteile? Wo bekommt ihr das bevorzugte Futter und was kostet es?
Stimmt, jetzt muss plötzlich alles gefüttert werden, genau das ist mir auch schon aufgefallen.
Eigentlich nervt mich füttern eher (wen nicht...), denn es bedeutet ja, daß das ganze Teil zweimal genäht werden muss. Aber da das Futter meist ja auch noch eine Funktion hat (ausser die Innenansicht der Nahtzugaben des Oberstoffes zu verdecken) bleibt ja keine Wahl...
Also, wieso muss eigentlich gefüttert werden?
Bei Röcken füttert man vor allem, damit der oft unrutschige Oberstoff, z.B. Cord oder Wollstoff, nicht an der Strumpfhose kleben bleibt und die Beine "raufkrabbelt". Aus diesem Grund wird man bei Röcken um normale Futterstoffe nicht drumrum kommen, denn die haben genau die Eigenschaften die es dazu braucht. Manche sind sogar antistatisch.
Für mich hört da die Verwendung von solchen Kunstfaserstoffen aber auch schon auf, sie haben nämlich einen entscheidenden Nachteil: Sie sind mir im Verhältnis zu den Oberstoffen schlicht viel zu teuer!
Ich nähe oft aus irgendwie günstig organisierten Materialien, sei es von hier, oder mal vom Flohmarkt, oder aus secondhand-Paketen. Einen wirklich teuren Stoff, aus dem örtlichen Kleinstadt-Laden zu einem regulären Preis gekauft verarbeite ich selten.
Und dann kaufe ich Futter, wenn ich es kaufen muss, doch eher projektbezogen, muss es also hier beim Händler kaufen, für schlappe 10€ pro Meter, also nee...
Für eine Jacke, deren Stoff 6€ auf dem Flohmarkt (also echt teuer!! Normal wären eher 1-2€ ;-)) gekostet hat dann 15€ für Futter auszugeben und evt. noch 20€ für Knöpfe, das geht gegen mein Geizkragennähherz.
Was gibt es für Alternativen?
Ich nehme für Jacken sehr gerne normale Baumwollstoffe, z.B. Popeline. Die ist immer noch ein bisschen flutschig, trägt sich dafür aber wesentlicher angenehmer als Polyzeug. Das hat den noch entscheidenderen Vorteil, daß man gemusterte Stoffe nehmen kann. (Die Jacke hier ist noch nicht ganz fertig, sonst wäre sie natürlich längst einen eigenen Post wert gewesen.) Ich hatte mal (verloren! *heul*) eine tolle Cabanjacke, gefüttert mit alten Baumwoll-Karostoffen, so dickere Bettwäschequalität, trug sich wunderbar.
Auch gut gehen glatte fliessende Stoffe wie Viscose oder Baumwollbatist.
Für Oberteile von Kleidern hat das Futter eine weitere Funktion, es erleichtert nämlich die Kantenverarbeitung ungemein, zudem sorgt es bei sehr leichten Stoffen für etwas mehr Stand, was z.B. bei Etuikleidern sinnvoll ist. Da ich aber direkt auf der Haut schon garkeine Kunstfaser haben möchte, nehme ich gerne Baumwollbatist oder einen anderen dünnen weichen Stoff, evt. eine Viscose.
Das teuerste an diesem Kleid war somit der Reissverschluss für 6.50€, der Aussenstoff hat 1€ gekostet, das Futter war ein gut abgelagerter Rest. Hier hat das Futter zudem die Funktion, den kratzigen Stoff von meiner Haut fernzuhalten. Das ist wahrscheinlich eine Wollmischung und die ist ausserdem so standhaft, daß der bisher ungefütterte Rock auch so gut tragbar ist. Vielleicht lasse ich ihn einfach so.
Bei diesem Teil, einer ponchartigen Jacke, hat das verwendete Futter noch eine wärmende Funktion, es ist nämlich ein edler, mitteldicker Wollstoff (aus einem secondhand-Paket...). Als es noch nicht ganz so kalt war, war diese doppellagige Jacke trotz der fehlenden Ärmel absolut ausreichend, zumal Wolle ja eine tolle Wärme gibt.
Alles in allem ist mein Plädoyer also ein "billiger ist besser", in vielen Fällen lassen sich so ja auch ein bisschen was von den aufgetürmten Stoffbergen abbauen.
Die anderen Antworten auf das Nähfragezeichen von Meike findet ihr hier:
Stimmt, jetzt muss plötzlich alles gefüttert werden, genau das ist mir auch schon aufgefallen.
Eigentlich nervt mich füttern eher (wen nicht...), denn es bedeutet ja, daß das ganze Teil zweimal genäht werden muss. Aber da das Futter meist ja auch noch eine Funktion hat (ausser die Innenansicht der Nahtzugaben des Oberstoffes zu verdecken) bleibt ja keine Wahl...
Also, wieso muss eigentlich gefüttert werden?
Bei Röcken füttert man vor allem, damit der oft unrutschige Oberstoff, z.B. Cord oder Wollstoff, nicht an der Strumpfhose kleben bleibt und die Beine "raufkrabbelt". Aus diesem Grund wird man bei Röcken um normale Futterstoffe nicht drumrum kommen, denn die haben genau die Eigenschaften die es dazu braucht. Manche sind sogar antistatisch.
Für mich hört da die Verwendung von solchen Kunstfaserstoffen aber auch schon auf, sie haben nämlich einen entscheidenden Nachteil: Sie sind mir im Verhältnis zu den Oberstoffen schlicht viel zu teuer!
Ich nähe oft aus irgendwie günstig organisierten Materialien, sei es von hier, oder mal vom Flohmarkt, oder aus secondhand-Paketen. Einen wirklich teuren Stoff, aus dem örtlichen Kleinstadt-Laden zu einem regulären Preis gekauft verarbeite ich selten.
Und dann kaufe ich Futter, wenn ich es kaufen muss, doch eher projektbezogen, muss es also hier beim Händler kaufen, für schlappe 10€ pro Meter, also nee...
Für eine Jacke, deren Stoff 6€ auf dem Flohmarkt (also echt teuer!! Normal wären eher 1-2€ ;-)) gekostet hat dann 15€ für Futter auszugeben und evt. noch 20€ für Knöpfe, das geht gegen mein Geizkragennähherz.
Was gibt es für Alternativen?
Ich nehme für Jacken sehr gerne normale Baumwollstoffe, z.B. Popeline. Die ist immer noch ein bisschen flutschig, trägt sich dafür aber wesentlicher angenehmer als Polyzeug. Das hat den noch entscheidenderen Vorteil, daß man gemusterte Stoffe nehmen kann. (Die Jacke hier ist noch nicht ganz fertig, sonst wäre sie natürlich längst einen eigenen Post wert gewesen.) Ich hatte mal (verloren! *heul*) eine tolle Cabanjacke, gefüttert mit alten Baumwoll-Karostoffen, so dickere Bettwäschequalität, trug sich wunderbar.
Auch gut gehen glatte fliessende Stoffe wie Viscose oder Baumwollbatist.
Für Oberteile von Kleidern hat das Futter eine weitere Funktion, es erleichtert nämlich die Kantenverarbeitung ungemein, zudem sorgt es bei sehr leichten Stoffen für etwas mehr Stand, was z.B. bei Etuikleidern sinnvoll ist. Da ich aber direkt auf der Haut schon garkeine Kunstfaser haben möchte, nehme ich gerne Baumwollbatist oder einen anderen dünnen weichen Stoff, evt. eine Viscose.
Das teuerste an diesem Kleid war somit der Reissverschluss für 6.50€, der Aussenstoff hat 1€ gekostet, das Futter war ein gut abgelagerter Rest. Hier hat das Futter zudem die Funktion, den kratzigen Stoff von meiner Haut fernzuhalten. Das ist wahrscheinlich eine Wollmischung und die ist ausserdem so standhaft, daß der bisher ungefütterte Rock auch so gut tragbar ist. Vielleicht lasse ich ihn einfach so.
Bei diesem Teil, einer ponchartigen Jacke, hat das verwendete Futter noch eine wärmende Funktion, es ist nämlich ein edler, mitteldicker Wollstoff (aus einem secondhand-Paket...). Als es noch nicht ganz so kalt war, war diese doppellagige Jacke trotz der fehlenden Ärmel absolut ausreichend, zumal Wolle ja eine tolle Wärme gibt.
Alles in allem ist mein Plädoyer also ein "billiger ist besser", in vielen Fällen lassen sich so ja auch ein bisschen was von den aufgetürmten Stoffbergen abbauen.
Die anderen Antworten auf das Nähfragezeichen von Meike findet ihr hier:
Ja stimmt - mit einem feinem dünnem Wolltuch abfüttern, das ist natürlich auch eine gute Option. Oder bei den Stoffresten gucken ob noch irgendwas hübsches darunter ist, mit dem man abfüttert und was dann u.U. auch schön hervorblitzen kann.
AntwortenLöschenGrüße von immi
Die Idee mit Baumwollstoffen abzufüttern, da bin ich noch gar nicht drauf gekommen, ich hab´ hier nämlich noch einig Stücke ziemlich glatte Popeline rumliegen.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Sabine