Ihr werdet gemerkt haben, leider kam ich nicht dazu weitere Work-In-Progress-Posts zu schreiben, Real Life in Kombination mit reichlichem Fertig-werd-Druck ließen echt keine Zeit für solche Späße.
Was den Textüberarbeitungen im ersten Post irgendwie zum Opfer fiel, war der Hinweis, dass die Hochzeiten schon am letzten Wochenende waren, also ab dem Post war nur noch eine Woche Zeit und im Job erstaunlicherweise viel zu tun. Mein Dienstplan ist bekanntermaßen sehr unregelmäßig, dummerweise fallen mir die nähzuwiderhandelnden "Ballungen" aber immer erst auf, wenn es fast schon zu spät ist.
Am meisten gestresst hat mich am Ende das Stricken, die Notwendigkeit einer wärmenden Jacke hat sich im Laufe der Woche immer mehr bestätigt, aber zwei Wochen Zeit insgesamt für ein Strickprojekt sind für mich wirklich sehr wenig. Das halbe Knäuel pro Tag war zwar irgendwie zu schaffen (vor allem dank vieler Chorproben), aber mehr auch nicht, was die Sache spannend bleiben ließ bis zum Schluss. Die Knöpfe habe ich eine halbe Stunde vor der Trauung angenäht (mit der Maschine, ich hab die Jacke auch mit der Maschine zusammengenäht, das geht, wer hätte das gedacht).
Wie gut die Jacke über das Kleid passt, konnte ich dann erst am Samstag testen, zwar passen die Ausschnitte nicht hundertprozentig übereinander, aber immerhin stört der untere Abschluss nicht die schönen Falten im Rock.
Strumpfhose und Ancle Boots statt sonnengebräunter Beine und Pumps.
Das rote Kleid war in groben Zügen recht flott genäht. Mittlerweile das dritte (?) Stück, was ich mit Basisschnitthilfe verändert und zugeschnitten habe. Das Ergebnis ist jedesmal schlicht und ergreifend: Es passt. Punkt. Wer wie ich schon Stunden an unfertigen Oberteilen rumgedoktert hat, dem kann ich das wirklich nur empfehlen.
Die Nahaufnahme verrät bisschen Pfusch am Saum und mein Unvermögen, die Stoffbruchkante rauszubügeln.
Am besten gefällt mir das Seidenkleid ohne die Jacke, aber das Wetter war nur nachmittags so, dass man ärmellos aushalten konnte. Überhaupt hat sich nach morgendlichem Dauerregen der Hochzeitstag bestmöglich entwickelt, immerhin war die eine Hochzeit mitten in den Weinbergen, es wäre schade gewesen, wenn wir die ganze Zeit nur im Zelt hätten sitzen können. Zu Hochzeit Nr.2 sind wir zum Kaffee vorbei gekommen, ein Haus mit einer wunderschönen Parkanlage, das Küchenbüffet auf der Terrasse, wunderschön!
Eigentlich hätte ich gerne das rosafarbene schon am Freitag zum Grillfest getragen, aber das war dann nicht mehr zu schaffen. Sonntags, als wir uns mit einem Teil der Familie nochmal in einem Biergarten trafen, konnte ich es dann endlich ausführen, da war auch das Wetter entsprechend. Jetzt ist es schon wieder trüb, Menno.
Da der rosakarierte Stoff ziemlich durchsichtig ist, habe ich noch auf die Schnelle ein Unterkleid genäht, was ich samstags auch unter dem roten anziehen konnte.
Der Kleid hat angeschnittene Ärmel, was heißt, ich musste Zwickel einsetzen. Das war hier dank der Anleitung schon etwas einfacher als beim ersten mal. Der Trick St, die Nahtlinie mit einer Stütznaht zu markieren und am Ausdehnen zu hindern. Fummelig bleibt es aber trotzdem...
Die Schnittmuster sind zwar recht teuer, aber der Shop hat eine ziemlich umfangreiche, interessante Sammlung anzubieten, ich würde da jederzeit wieder einkaufen.
Hier noch die Details zu Schnitten und Strickmuster:
Rotes Kleid:
Schnitt: Knipmode 5/13 (nach einem Kleid von Maxima)
Änderungen: Neben Passform habe ich den Ausschnitt leicht modifiziert, den Armausschnitt weniger weit und den Halsausschnitt weiter ausgeschnitten.
Stoff: Seidentaft aus dem Vorrat, passendes Futter.
Um die Falten genau wie auf dem grünen Vorbildkleid hinzubekommen, müsste man meiner Meinung nach die äußeren Falten etwas tiefer machen. Ansonsten trägt es sich sehr gut!
Strickjacke:
Modell "Faith" aus dem Kim Hargreaves Buch "Heartfelt", gestrickt in M
Änderungen: Ein paar Reihen mehr Schulterhöhe.
Wolle: Drops Baby Merino
Rosa Kleid:
Schnittmusterkopie eines Vintageschnittes von Spadea nach Ben Barrack, Größe 16
Änderungen: Passform Oberteil, Rock gekürzt
Stoff: BW-Batist mit hellrosa Vichykaro und dunkelroten eingewebten Punkten von hier.
Unterkleid:
Schnitt selbst erstellt nach Basisschnitt
Stoff: Dünner Microfaserjersey aus dem Vorrat, Gummispitze auch is dem Vorrat.
Sowas könnte ich noch in schwarz brauchen.
Das rote Kleid ist ein Traum! Raffiniert und nicht überkandidelt. Rot steht Dir übrigens ganz ausgezeichnet.
AntwortenLöschenDas Kleid aus dem Vintage Schnitt find ich auch sehr gelungen. Das wäre hier in Bayern ein optimales Biergarten-Outfit.
LG
Steffi
Einfach wunderschöne Kleider hast du Dir da genäht .. und die Strickjacke ist Obercool... ich bin neidisch das ich nicht so toll Stricken kann :o)
AntwortenLöschenlg Sylvia
Ich bin sprachlos vor Begeisterung. Ehrlich! Das rote Kleid ist ein Traum, dazu das süße Jäckchen und dann das Vintage-Kleid ist auch traumhaft schön. So schlicht und trotzdem besonders. Ich schaue mir die Bilder immer wieder an!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Tina
Respekt! Das sieht wirklich toll aus! Besonders das rote Kleid ... extrem stilvoll!
AntwortenLöschenUnd dann auch noch "auf die Schnelle" das Jäckchen dazugestrickt ... Wahnsinn!
Christel
Ein sehr edles Hochzeitsgastoutfit, steht dir wunderbar. Auch die anderen Kleider sind wirklich gelungen.
AntwortenLöschenDa ich seit kurzem nun auch im Chor singe, frage ich mich wie du das mit dem Stricken hinbekommst. Stört das Nadelgeklaper nicht? Ich würde mir das (noch) nicht trauen.
LG
Evelyn
SOO schön! Besonders das rote Outfit würde ich sofort nehmen, Du siehst so toll darin aus. Dieses Jäckchen würde mir ja auch sehr gefallen, wenn ich mich endlich mal an die englischen Anleitungen wagen würde.....
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Sabine
Ich muss schnell mal loswerden, dass ich beim Anblick des ersten Bildes in meinem Reader (da ist das ja sehr klein dargestellt), dachte, es sei das Cover eines Magazines...
AntwortenLöschenHier auf dem Blog habe ich Dich dann "erkannt" und bin begeistert! Steht Dir alles super.
Liebe Grüße
Natascha
Die sind beide sehr schön, das rote ist aber der absolute Knaller. Wunderschön, die Falten sind toll und es steht dir echt gut. Schade war das Wetter nicht besser. Tut mir immer so leid für die Brautleute. Wer denkt schon, dass es Ende Mai immer nur regnet und regnet.
AntwortenLöschenEinfach immer wieder bewundernswert dein Talent :)
Das rote kann man einfach nur grandios nennen. Es sieht an dir einfach perfekt aus!
AntwortenLöschenWow, das rote Kleid ist ja ein Traum...und die Jacke ist auch ganz toll dazu!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Simone
Hab´s ja schon gehen, aber trotzdem nochmal: ganz tolle Kleidungsstücke. Das Jäckchen hat´s mir besonders angetan. Ein typisches Kim Jäckchen und da bin ich ja eh großer Fan von und es passt perfekt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Julia
PS: Cambie hat gerade meine Schwester. Ich leihe ihn dir, wenn ich den Schnitt wiederhabe.
Beide Kleider sind total Schick geworden! Schön zu lesen, dass es sich lohnt, so einen Grundschnitt zu haben...das Vintagekleid kann ich mir noch in verschiedenen Versionen vorstellen! Der Schnitt macht einen sehr altagstauglichen Eindruck!!!
AntwortenLöschenDie Kleider sind wirklich toll geworden, und besonders begeistert bin ich von dem Jäckchen - perfekt gestrickt, perfekt ausgearbeitet. Und ein halbes Knäuel baby Merino pro Tag verstricken ist ambitioniert - gut, dass das geklappt hat.
AntwortenLöschenDas rote Kleid ist der absolute Oberhammer. Steht dir ausgezeichnet. Würde mir auch gefallen....
AntwortenLöschenAbsoluten Respekt hast du von mir für das "Zwei-Wochen-Jäckchen"... sehr cool.
Taste mich im Stricken gerade auch etwas vorran - aber ob´s mal soweit reicht...
lg Elke