Nach der musikalischen Durststrecke Anfang des Jahres beginnt mit der Passionszeit endlich wieder musikalisches Leben. Ich durfte zwei Matthäuspassionen spielen, immer wieder schön. Einmal hab ich bei meinen Kollegen ausgeholfen, ein schönes Hallo so mitten in der Elternzeit.
Das gehütet werden ist für Konstantin fast kein Problem mehr, ist ja auch meist sein großer Bruder dabei, denn er gut kennt.
Nach Ostern konnte ich endlich mal wieder richtig auf eine Chorfreizeit fahren, mit Übernachten und allem drum und dran. Das hab ich ewig nicht gemacht. In meiner Jugend hab ich gefühlt mein halbes Leben auf Chorfreizeiten verbracht, das geht heute natürlich nicht mehr und war nur dank Elternzeit nochmal möglich. Schön wars, fast wie in alten Zeiten! Mit Konstantin, der hat das auch prima mitgemacht. Die beiden Großen waren samt Vater zuhause und hatten Ferien.
Entgegen früherer Gewohnheiten war ich diesmal Kind sei dank immer die erste beim Frühstück *gähn*. Da sitzt man dann immer mit denselben Frühaufstehern am Tisch, dafür hat man schön viel Zeit zu essen und zu quatschen bis zur ersten Probe.
Mitte April bis Mitte Mai hatte mein Mann einen Monat Elternzeit, den anderen nimmt er wenn ich wieder anfange zu arbeiten. Natürlich ist das wunderbar entspannt, wenn beide zuhause sind, wie Urlaub. Eigentlich wollten wir auch einiges im Haus schaffen, aber wie zu ahnen war kam es nicht so richtig dazu. Für dieses Jahr ist wie schon erwähnt der Dachausbau geplant, vor dem Ausbau steht eine neue Dacheindeckung, dazu soll noch eine Photovoltaikanlage drauf, das will alles geplant sein. Irgendwie dauert alles länger als gedacht, das ist eigentlich auch nichts, was man nicht schon aus Erfahrungen anderer hätte wissen können, aber man muss halt erst selbst drin stecken. Irgendwie stört es mich auch garnicht sehr, so kann man jeden Schritt drei- bis fünfmal überdenken und macht vielleicht keine eiligen Schnellschüsse. Nur die schöne Sonne die so völlig ungenutzt (allerhöchstens die Wäsche trocknend) in den Garten bzw. aufs Dach bretzelt, das fuchst mich jetzt schon ein
bisschen...
Nachdem ich im Frühjahr tagelang im hintersten Beet eine Brombeere weggeschnitten hatte kommt sie nun schon wieder, böses Untier! Ich hab garnichts gegen Obst, im Gegenteil, aber diese schmeckt überhaupt nicht wir haben es probiert, die muss weg. Der Apfelbaum trägt sehr viele Früchte, wahrscheinlich wirft er noch die Hälfte ab, aber da kommt schon ein Holundertrieb ins Bild meines kleine Rubinettebäumchens, hinfort mit Dir!! Ich werde echt zum Elch bei all dem Gewachse und Gewuchere . Das allerschlimmste ist eine Hartriegelpflanze die sich durch den gesamten Garten schlängelt. Sie verbreitet sich unterirdisch und treibt wirklich ÜBERALL aus. Eigentlich hat man kaum eine Chance, an vielen Stellen kommt man ihr nicht mal mit dem Spaten bei. Ausser Schnippschnapp, alles ab, fällt mir nichts ein, hat jemand einen Tipp? Morgen leih ich mir nen Häcksler für das ganze Gesträuch.
Einiges erfreut dann doch, im April kamen die Tulpen und Narzissen wieder die ich vor eineinhalb Jahren gesetzt hatte. Nicht mehr alle, aber doch noch viele, ein bisschen Verlust scheint normal zu sein. Anschliessend freue ich mich immer schon dolle auf die austreibenden Pfingstrosen und habe folgerichtig noch ein paar weitere gepflanzt. Die werden sicher noch eine Weile brauchen bis sie blühen, aber angegangen sind sie gut. Auch die meisten Hortensien die ich die letzten Jahre gepflanzt hatte entwickeln sich prächtig. Hach, vielleicht wird es ja doch noch was mit dem schönen Garten!
Im hinteren, von der Brombeere gerodeten Beet stehen ein Kirsch- und eben der Apfelbaum, dazu habe ich jetzt Johannis- und Himbeeren gepflanzt, z.T. solche 1,50€-Pflanzen aus dem Supermarkt (schimpft nur, ein Zufallsfund), sind alle gut angegangen, ich verteidige ihren Platz auch sehr vor dem Gestrüpp. Und an die Stelle eines alten Baumstumpfes haben wir ein Hochbeet gestellt, ein letzter Versuch, Tomaten zu halten, ich hoffe es wird was. Die Jahre zuvor kümmerten die Tomaten immer nur so vor sich hin, der Platz war wohl verkehrt, ausserdem ist der Boden insgesamt sehr ausgelaugt, ohne Mengen an Dünger geht kaum was.
Einen ganz anderen Garten haben wir hier in Landau auch noch, die Landesgartenschau (LGS) lockt die Bevölkerung ins professionell angelegte Grün. Es ist aber auch wirklich eine Pracht, die Tulpen waren wunderschön, sind jetzt alle verblüht, jetzt dominiert Allium die Zierrabatten. Wir hatten uns lange nicht dazu entschliessen können, haben aber jetzt doch Dauerkarten, und sind, wer hätte es gedacht, dauernd dort. Es ist wirklich sehr schön dort, ich empfinde es als sehr entspannend. Es stehen viele Stühle oder andere Sitzgelegenheiten (auch Hängematten) rum, man kann es sich gut bequem machen, Picknick einpacken. Die Jungs haben viel zu entdecken, ganz hinten ist sogar eine tolle Skaternbahn.
Da man um die LGS nicht kostenlos parken kann und sie am anderen Ende der Stadt liegt, mussten wir uns ziemlich spontan einen Kinderfahrradanhänger zulegen. Wir hatten keinen, weil wir als die Großen so klein waren, daß wir sie hätten darin mitnehmen müssen quasi fast in der Fussgängerzone gewohnt haben, da braucht man keinen. Ich hatte auch kaum einen Gedanken an so ein Ding verschwendet, bis zum Kindergarten wäre es ja noch fast ein halbes Jahr, da hätte man sich noch was einfallen lassen können (laufen ist von hier keine Option mehr).
Nun gut, Dauerkarten waren gekauft, Auto und Laufen funktioniert beides nicht, also ein Anhänger mit Schiebemöglichkeit, und bitte ein vernünftiges Modell, günstig ist auch anders, und das so hopplahopp, da musste ich erstmal schlucken...
Inzwischen bin ich ganz, ganz glücklich so ein Teil zu haben. Unserer hat eine Aluwanne und taugt daher auch zum Einkaufen. Der zweite Sitz wird es später ermöglichen, ein zweites (Freundes-) Kind mit aus dem Kindergarten abzuholen. Jetzt auf der LGS beherbergt er alles, was man so mitschleppt, von Jacken bis Picknick zu Skateboards, es ist so praktisch! Wir haben uns für die Schweizer Variante entschieden, dieser hier. Mit dem Parkhilferad samt Schiebebügel kommen wir auf dem Gelände der LGS sehr gut zurecht.
Und der Kleinste? Kann endlich sitzen, schon seit ein paar Wochen. Anfangs mussten wir ihn immer sehr abpolstern, weil er irgendwann umfiel, aber jetzt geht es ganz gut. Im Sitze spielt es sich viel entspannter, weil die Spielzeuge nicht dauernd aufs Gesicht fallen... An Krabbeln ist noch nicht zu denken. Neulich hat er sich mal auf dem glatten Boden rückwärts geschoben, das fand er sehr lustig (bis er irgendwo stecken blieb), hat er seither aber nicht mehr gemacht.
Er brabbelt einzelne Silben vor sich hin, gerne auch wenn wir Großen uns unterhalten, offensichtlich möchte er mitreden. Auch sonst ist er ein sehr geselliges, freundliches Kind, mein Goldkind. Er lacht und strahlt viel, es ist eine große Freude!
Was er sehr gut kann, ist essen. Nach einer kurzen Breiphase hat er schnell beschlossen, daß ihm unser Essen besser schmeckt und isst seitdem das normale Essen mit. Das war auch auf der Chorfreizeit sehr praktisch. Für dort habe ich noch Gläschen eingekauft, ich konnte ihm ja nichts kochen und wusste nicht, ob ich bei der Verpflegung etwas für ihn finde. Aber es war kein Problem, er hat alles gefuttert was es gab, das Beste war Polenta mit Spinat gefüllt, das hat er weggeschaufelt wie ein Großer.
Er sitzt in einem am Tisch befestigten Sitz, das ist für so einen kleinen Weltentdecker auch eine tolle Sache. Eine Freundin meinte, ich solle besser unter den Sitz etwas für seine Füsse stellen, wenn die nur runterhängen sei das nicht gut für seinen Rücken. Also steht jetzt ein Hocker unter dem Sitz und Konstantin hat schnell gemerkt, daß er sich da prima hinstellen kann und dann noch besser an all die tollen Messer und Gläser kommt. Was es alles zu greifen und begreifen gibt!
Ich weiss nicht woran es liegt, aber ein gut essendes Kind ist ein glücklich machendes Bild. (Aber auch die nicht gut essenden Kinder werden satt, falls sich jemand jetzt sorgt. Ich kenne einige und sie sind auch alle gesund und munter). Auf der Chorfreizeit gab es beim Frühstücksbüffet Bircher Müsli, das habe ich seither versucht nachzumachen, weil es so lecker war. Ich mache das auf Vorrat, das steht dann im Kühlschrank und hält etwa 2 Tage. NUR zwei Tage, weil Konstantin und ich davon morgens und abends essen...lecker! Konstantin hat immer noch keine Zähne und kann daher nichts zerkauen. Im Bircher Müsli ist der Apfel aber geraspelt, das geht gut. Die ganzen Rosinen kommen unversehrt wieder heraus, hab ich für Euch überprüft ;-). Den in den Rezepten oft erwähnten Honig lasse ich selbstverständlich weg.
Was mir nach den Rezepten nicht so gut gelingen wollte, war die Konsistenz, da habe ich ein bisschen rumexperimentiert. Ich nehme jetzt statt Milch kochendes Wasser zum Einweichen, dann wird es weicher, das mag ich lieber.
Mein Rezept geht so:
Halbe Packung (250g) Bircher Müsli z.B. von Alnatura
zwei handvoll feine Haferflocken
eine handvoll Weinbeeren
oder
250gr. feine Haferflocken
zwei handvoll zerkleinerte Nüsse, lecker sind z.B. gehobelte Mandeln
zwei handvoll Weinbeeren
evt. andere Trockenfrüchte, zerkleinert
zusammen in einer Schüssel mit reichlich kochendem Wasser begiessen, dass Wasser sollte knapp drüber stehen, eher etwas mehr, es quillt ja noch auf. Gut umrühren, Wasser nachgiessen.
Anschliessend drei bis vier Äpfel vierteln und raspeln (macht bei mir die Küchenmaschine).
Den Hafer kontrollieren, evt. Wasser nachgiessen, es soll nicht fest sein, über Nacht quillt es noch nach. Den geraspelten Apfel draufgeben, gut 50ml Sahne dazu und evt. einen EL Zitronensaft. Gut verrühren. Über Nacht stehen lassen, die erste Nacht lass ich es auf der Küchenplatte stehen, erst danach kommt es in den Kühlschrank.
Zum Essen kommt dann noch Joghurt dazu, jetzt im Mai schnibbel ich auch gerne noch Erdbeeren rein. Guten Appetit!
Konstantin mag die gehobelten Mandeln übrigens nicht so, deswegen nehme ich jetzt die Müslimischung, da sind die Nüsse kleiner.
Und sonst habe ich in der Spargelzeit natürlich Spargel gekocht und sonntags auch noch bei meiner Mutter gegessen. Die Spargelzeit muss man ausnutzen.
Ich habe das erste Mal in meinem Leben Lätzchen genäht. Das mir das passieren konnte. Aber hübsch sind sie.
Ausserdem ein Kommunionkleid für Freunde von uns, einige Klamöttchen und viele Windeln für Konstantin.
Ich habe die Strickmaschine meiner Oma gereinigt. Noch läuft sie aber nicht richtig, ich nehme an sie braucht Öl, da muss ich nochmal ran.
Ich hoffe sehr sie zum Laufen zu kriegen, ich erinnere mich, daß meine Mutter sehr viel an ihr gestrickt hat. Wir bleiben gespannt...
Viele Grüße!
Ich freue mich immer, Deine Rückblicke zu lesen.
AntwortenLöschenZu den Gartenthemen kann ich vielleicht ein bisschen beitragen. Tomaten sind Starkzehrer, d.h. die brauchen ordentlich Nährstoffe, um zu produzieren. Wir mischen die Erde meist mit Komposterde (gibts bei uns in der Gärtnerei, weil wir nicht selbst komposten) und sie kriegen auch noch Tomaten-Langzeitdünger. Wichtig ist auch, dass sie regengeschützt und sehr sonnig stehen.
Die Brombeeren verteilen sich ähnlich wie Himbeeren über unterirdische Ausläufer. Sind also leider - wie Dein Hartriegel- eine Pest. Du kannst im Nachhinein eigentlich nur immer wieder neue Ausläufer rausreißen, um das Wachstum in die Schranken zu verweisen. Wenn man solche Pflanzen pflanzt und ein wildes Ausbreiten verhindern möchte, führt kein Weg an einer Rhizomensperre vorbei, d.h. in ein Folienbett oder im Topf einpflanzen. Wir hatten das mal mit Lampionblumen, die ich eigentlich gerne mag, aber halt nicht überall.
Hast Du aus den Brombeeren schonmal Marmelade gekocht? Brombeeren so essen mögen wir nämlich nicht, aber die Marmelade ist ein echter Kracher!
Liebe Grüße
Luzie
Ich musste gerade sehr lachen über deine Schilderung des Kampfes gegen das Gewuchere im Garten. geht uns hier genauso. gerade im mai hat man das Gefühl, es wird alles zu Urwald.
AntwortenLöschenWas die Brombeeren und die Marmelade betrifft, kann ich Luzie nur zustimmen!
und ansonsten hilft manchmal echt nur die Brachialmethode und man reisst das ganze Zeug, was nervt, raus.
Wir haben im Garten noch was besonders nerviges, den Giersch. Du siehst, ich fühle mit dir. ..
lg Poldi
Vielen Dank für Deinen tollen Monaterückblick, ich hab alles gelesen. Hab auch schon seit März einen Rückblick angelegt und überlegt, ob es das jetzt noch bringt... Das grüne Gewusel im Garten kann ich sehr gut nachvollziehen. Wir haben nur einen Mini-Schrebergarten, aber was da jetzt im Frühling/Frühsommer anfällt ist schon enorm. Und auch bei uns (wie bei Poldi): die Girschplage... unglaublich. Und Hopfen, der sich wie blöd überall aussäht.
AntwortenLöschenSchön, von Konstantin zu lesen... ich werd ein bisschen wehmütig... meine "Kleine", bald 5 Jahre alt, hatte ein ähnliches Essverhalten. Faktisch hat sie eigentlich keinen Brei gegessen und gleich von der Flasche auf Nudeln, Oliven, Brot und irgendwann richtiges Essen umgeschwenkt.
LG!
Melleni
Das hört sich alles ganz wohlig und warm an, schön !
AntwortenLöschenUnd man wächst mit seinen Aufgaben, vorallem im Garten...;))
Mach doch eine Brennessel Jauche zum düngen, das ist echt super und verbessert den Boden langfristig wenn du es ins Giesswasser gibst. Es gibt einige Anleitungen dafür im Netz.
Meinem ausgelaugetem Boden hat das sehr gut getan, und auch jetzt gieß ich immer wieder
damit.
Dein Strickmaschine sieht sehr verheißungsvoll aus, da bin ich gespannt.
Und so etwas wie ein Dachausbau will wohl überlegt sein...gut Ding will Weile haben !
Liebe Grüsse
Stella
In unserem Garten habe ich zwei Jahre lang gegen Mahonien gekämpft, die sich auch unterirdisch vermehren. Ich habe sie ausgerissen und sogar ausgegraben, wo ich konnte. Aber schon ein übersehenes kurzes Stück Wurzel genügt, um neue Triebe wachsen zu lassen. Deshalb darf man sie auch auf keinen Fall in den Kompost tun, sonst hat man das Zeug im gesamten Garten. Inzwischen habe ich sie unter Kontrolle.
AntwortenLöschenAußerdem mussten wir vor ein paar Jahren einen Ahorn fällen, der immer wieder austreibt. Da habe ich einen sehr großen Blumentopf drüber gestülpt, inzwischen hat er wohl aufgegeben.
Dafür haben sich letztes Jahr Wespen in der Wand vom Gartenhaus eingenistet. Wir mussten die halbe Wand erneuern lassen. Nun sucht die alte Königin verzweifelt den Eingang und plötzlich hat sie auch von anderen geringelten Viechern Gesellschaft, die sich alle für diese blöde Wand interessieren. Menno!
Aber auch mit der ganzen Arbeit ist ein Garten einfach etwas Wunderbares. Jeden Frühling staune ich aufs Neue, was da noch so zu unserer Wohnfläche dazu gehört. Und inzwischen sind meine Kinder auch groß genug, um mal mit anpacken zu können. Neulich haben sie mit meinem Mann zusammen einen alten Baumstamm ausgegraben, das fanden sie total super.
Alles Liebe für Dich und alle Deine "Männer"!
Liebe Grüße aus Berlin,
Henriette