28.4.14

UnSA Teil 2 Materialbeschaffung

Unterkleidwerbung aus einem meiner 50er Jahre Nähhefte. Schön gell? Und sogar mit Garantie!

Als ich gestern den dieswöchigen Post schreiben wollte, fiel mir auf, daß ich schon einen Schritt weiter gedacht hatte. Ich hatte alle meine verfügbaren Unterkleid-Schnitte herausgesucht und fotografiert, aber das ist ja erst beim nächsten Mal dran. Zum Thema Materialbeschaffung kann ich garnichts beitragen, oder vielleicht doch? 
In meinem ersten Post hatte ich geschrieben, daß ich einige geeignete Stoffe für Unterkleider hier habe, ich werde mich also gar nicht groß auf die Suche machen, UWYH spart da vielleicht sogar die eine oder andere Enttäuschung. Aber da ich das Untendrunter-Motto für mich ja auf Unterwäsche und Basics erweitert habe kann ich doch ein klein wenig beitragen.

Ich hatte bei Wien2002 einiges an Zutaten bestellt um meine Vorräte zu ergänzen. Ausserdem habe ich vier Farben von dem dort erhältlichen Fein-Jersey bestellt, 95% Baumwolle mit 5% Elasthan (dunkelblau fehlt auf dem Bild):


Wie man sieht hab ich ihn teilweise schon verarbeitet. Es handelt sich um sehr weichen, geschmeidigen Single-Jersey, durch das Elasthan sehr dehnbar. Ich habe Leggings daraus genäht und die Reste werde ich zu Unterhosen bzw. Zwickeln für ebensolche verarbeiten, aus dem rosanen nähe ich ein Sommernachthemd. Ich finde, hier bekommt man für den Preis (4,90€/m) einen sehr schönen Stoff in großer Farbauswahl. Wie gesagt Baumwolle, geeignet für Unter- und Nachtwäsche, eher weniger für Unterkleider oder -Röcke.



Ansonsten hake ich fleissig meine Liste ab, Shelley Nr. 5 samt zwei Slips ist fertig, angefangen hatte ich den BH in Bielefeld. Ein weiterer hellrosa-farbener ist heute Abend fertig geworden, ausserdem habe ich zwei von drei Capri-Leggings genäht (das Foto spare ich mir jetzt). Ich würde mal sagen, es läuft!!

Und noch eine, Nylon war das Material der Wahl damals.

23.4.14

MeMadeMittwoch am 23. April 2014

Heute habe ich nur ein schnelles Zwischendurchoutfitfoto für Euch. Eigentlich schlumpfen wir heute zu Hause so vor uns hin, österliche und Familienfestivitäten alle geschafft, ich habe ein sommerliches Jerseykleid an, das ich hier schon mal gezeigt habe und darüber trage ich die unfertige Frühlingsjacke ein, noch knopflos wie man sieht. Ich hoffe auf ein schnelles Finish später, aber zum Beweis, daß das Gröbste schon geschafft ist schnell mal ein Foto. Im Haus ist es noch etwas kühl, da kommt mir so ein Westchen grade recht, ausserdem passt das knallblau ganz wunderbar zu dem knallrot.




Alle anderen, bestimmt wesentlich schicker als hier bei mir zeigen sich im MeMadeMittwoch-Blog, heute mit der zauberhaften Julia.

16.4.14

MeMadeMittwoch am 16.4.2014

Heute zeige ich Euch mein ersehntes 40er Jahre Umstandskleid. Ich trug es gestern trotz der Kälte. Heute werde ich den ganzen Tag in der Kirche sitzen und proben, dafür ist es dann doch nicht geeignet. Ich habe einen sehr dünnen, fliessenden Viskosestoff verwendet (war mal ein Schnäppchen bei Zauderino-Stoffe), dadurch fällt es ganz wunderbar, ohne Unterkleid geht es allerdings nicht weil der Stoff leicht durchsichtig ist.


Im Prinzip passt es sehr gut und ist bequem (absolutes Ausschlusskriterium zur Zeit, daß man da soviel mehr empfindlich ist, komisch), das Oberteil ist aber ein bisschen sackig, beim Nächsten werde ich noch ein Stück an der Seite wegnehmen. Eigentlich ist dieses Kleid ein Probekleid für einen absoluten Traumstoff, es gibt bei uns eine Familienfeier im Mai, da lohnt sich ein Anlasskleid.


Hier kann man die Tulpenärmel erahnen, der Ärmel besteht aus einem an den Enden ausgebeulten Streifen (weiter unten gibt es ein Foto von der Schnittumschlagrückseite, da kann man das besser sehen) der übereinandergeschlagen und gekräuselt als Ärmel angenäht wird. Finde ich sehr hübsch!


Es gibt eine Weitenregulierung in der Taillennaht mit drei Druckknöpfen auf jeder Seite, das habe ich auch bei einem anderen 40er Jahre Umstands-Schnitt so gesehen. Die dadurch entstehende Falte formt auch den "Sozusagen-Brustabnäher", der natürlich so ungenäht etwas strukturlos bleibt. Aber wie gesagt, bequem ist es.


Wahrscheinlich sollte der Gürtel das verdecken, aber der bleibt natürlich nicht da wo er hinsoll. Macht nix, ich finde die Druckknöpfe fallen in dem Muster eh kaum auf. Im mittleren Rockteil sind Falten abgenäht, Tucks wie der Engländer sagt.


Am Halsausschnitt ist eine Kräuselung von einem Abnäher oberhalb der Brust bis zur Schulternaht. Wegen des ungewöhnlich aussehenden Schnittteils habe ich mich nicht getraut ganz soviel vom Armausschnitt wegzunehmen wie ich hätte müssen, ich hab später noch was weggenäht aber die Schultern sind immer noch ein Stück überschnitten. Jetzt bin ich zu faul das nochmal aufzumachen, ist ja nur ein Probekleid.


Hinten gibt es Schulterabnäher und eine Kräuselung in Taillenhöhe.


Die etwas überdimensionierten Schleifen am Ausschnitt habe ich weggelassen, die waren dann doch einen Tucken zu viel, ähem.


Hier die Schnittteile auf dem Umschlagbild, die Schlange mit den zwei verschluckten Elefanten ist der Tulpenärmel. So eine Ärmelform hatte ich noch nirgends sonst gesehen.


Alle anderen finden sich im MMM-Blog bei der zauberhaften Lucy

15.4.14

"Untendrunter" Sew-Along Teil 1: WTF Wäscheindustrie??!!

Ein Unterwäsche-Sew-Along, das kommt mir doch wie gerufen! Danke an Cat für die Initiative.
Zum ersten Termin soll es auch um Lästereien gehen, leider kann ich hierzu fast nichts beitragen, ich habe nämlich keine gekauften Unterkleider oder Unterröcke, ich habe, ich gebe es zu, auch nie danach gesucht. Früher trug ich fast nie Unterhemden oder ähnliches, deswegen besass ich irgendwann keine mehr, heute habe ich zwei schlichte schwarze die ich nur aus Wärmegründen oder Kratzschutzgründen (Stichwort Wollstoff) trage:


Sie sind von Schiesser, aus nahtlosem, sehr flexiblem Baumwolljersey (dünner, weicher Interlock) und mit ganz schmalen Satinbändchen eingefasst. Sehr Schlicht, aber zweckmässig, ich habe daran eigentlich nichts auszusetzen.

Wozu brauche ich denn nun also Unterkleider?

Das Problem mit hochkrabbelnden Röcken habe ich komischerweise fast nie. Ich habe beim Lesen der anderen Posts überlegt, an was das liegen kann, zum einen trage ich viel Jersey, der ist schwer genug und krabbelt nicht. Kleider aus Webstoff füttere ich oft, da fällt das dann auch weg. Ich habe fast immer Leggings aus BW-Jersey an, ist der vielleicht weniger krabbelanfällig, weil er sich nicht statisch auflädt?

Ein anderes Problem was das Tragen von Unterkleidern erfordert kenne ich aber schon, und zwar die Durchsichtigkeit von vor allem hellen, dünnen Stoffen. So ergab es sich letztes Jahr daß ich für ein hellrosa Sommerkleid auf die Schnelle ein Unterkleid brauchte. Zu meinem Glück habe ich aus zwei Stoffpaketen die ich vor Jahren mal kaufte mehrere Stücke eines superdünnen, sehr elastischen Materials in meinem Vorrat, der sich nur für Unterwäsche eignet. Ich weiss leider nicht was es ist, es ist matt und sehr fein gestrickt, man kann die Maschen kaum sehen. Im besten Falle ist es Viskose, ich denke aber eher an Polyirgendwas mit viel Elasthan. 
Jedenfalls konnte ich dank des vorhandenen Stoffes binnen einer Stunde dieses Meisterwerk zusammentackern (irgendwann wanderten auch mal Spitzenpakete in meinen Bestand).
Ich habe einfach grob um meinen Basisschnitt drumrumgemalt, das ganze zum Kleid verlängert (Cat wäre es bestimmt noch zu kurz), unten Spitze und oben Wäschegummi angenäht und Trägergummi befestigt.


Toll ist es nicht, aber fürs Nötigste funktioniert es. Mit mittlerweile etwas mehr Kenntnis im Zusammenbringen von Spitzengummi und Stoff hätte ich die obere Kante anders vernäht, aber für auf die Schnelle ist es ok so, ich trage es ganz gerne, ich habe ja auch nur dieses.

Hier gäbe es also Nachholbedarf, ein schwarzes Unterkleid wäre schön, vielleicht noch ein irgendwie hautfarbenes (hellrosa habe ich noch in dem seltsamen Stoff). Eigentlich wäre es mein Traum, BHs mit angenähten Röcken zu haben. Dann würde man sich den Trägerwust auf der Schulter sparen. Das müsste sich mit BH-Schnitten eigentlich ganz gut selbst konstruieren lassen. Ob ich das allerdings gerade jetzt mit der großen BH-Größe angehen sollte, weiss ich nicht.

In meinem Schrank schlummern noch zwei Unterröcke, der erste ist der von meinem Brautkleid. Ich wusste erst nicht, ob es Sinn macht den zu zeigen, aber an sich ist er sehr gelungen. Er sollte damals dem Rock etwas Fülle geben und es mir gleichzeitig unter dem Kleid etwas luftiger machen, es war sehr heiss an dem Tag. Ich weiss noch, daß ich die Materialien für mein Hochzeitskleid z.T. bei einem Shop für historische Kostüme besorgt hatte, bei genauerem Hinsehen fiel mir aber ein, daß der Unterrock aus einer ganz dünnen Ikeagardine ist, halb BW, halb Poly. Das hat den Vorteil, daß er fast nicht knittert. Als Rüsche fürs Volumen habe ich Seidenorganza angenäht, in diesem Fall ganz spärlich mit Glitzersteinchen beklebt, daraus hatte ich auch eine Stola.
Ich denke, wenn ich einen Petticoat nähen würde, wäre das eine gute Vorlage, oben dünner Batist, unten irgendwas mit Stand (der Organza fasst sich wesentlich schöner an als Tüll, wen wunderts), für ein Petticoat natürlich eine wesentlich grössere Materialmenge für die Rüsche hier.



Den schwarzen Unterrock hatte ich für mein Weihnachtskleid genäht. Der Fehler hier ist die Spitze an der einen Stufe, die fällt nämlich nicht. Ansonsten ist der schon ok, er sitzt auf der Hüfte, ob ich das nochmal so machen würde weiss ich nicht. Ich habe hier Futterstoff gekräuselt und an eine 2cm breites Bundgummi genäht. Als Verschluss gibt es einen Druckknopf.


Ausser Unterkleidern hätte ich noch das große Bedürfnis nach einigen Sommer-Nachthemden, die können gerne wie Unterkleider aussehen, stilltauglich wäre das dann ja. Ausserdem brauche ich noch 2-3 BHs, das erwähnte ich schonmal. Und meine Leggings verabschieden sich auch gerade alle. Zugegeben, das ist sehr basic, aber wenn wir schonmal beim Thema sind sollte die Motivation bitte auch noch dafür reichen.
Letzte Woche habe ich schonmal ein Carepaket bei Wien2002 bestellt, das sollte ich das nötigste an Wünschen möglich machen. Ich habe u.a. dünne BW-Jerseys bestellt, vielleicht eine gute Alternative für die, die keine Kunstfaser verarbeiten möchten, ich werde berichten!

Alle anderen UnSA-Teilnehmer versammeln sich bei Allures-und-Coutures

7.4.14

Shelley die vierte


Kennt ihr das? Für eigentlich dringend benötigte Damengarderobenteile findet sich einfach kein Zeitfenster. Wahrscheinlich sollte ich eher sagen Lustfenster. Material war da, Schnitt auch und zudem schon erprobt, trotzdem hab ich es immer vor mir her geschoben, bis heute!

Seit ich drei selbstgenähte BHs (einen hab ich hier total unterschlagen...) genäht habe, trage ich die gekauften eigentlich nicht mehr (und wenn dann wundere ich mich, daß sie nicht passen), allerdings sind sie, vor allem der erste der zu Beginn schon etwas knapp war, aufgrund der veränderten Umstände einfach ein bisschen zu klein. Ich müsste also dringend 3-4 Neue haben, Material ist wirklich reichlich da, nur eben das mit der Zeit und der Lust ist so ne Sache.

Dringend benötigtes Nähen fühlt sich fast so an wie Nähen für Andere, (NfA), haben wir schon ein Kürzel für Nötiges? Dringend benötigtes? Vorschläge anyone? Ich bin jedenfalls sehr stolz auf mich und finde, ich habe ein paar Karmapunkte verdient.
Immerhin habe ich das ersehnte 40er Jahre Umstandskleid noch mal verschoben und werde mich stattdessen morgen in das oben abgebildetes Ensemble kleiden, ganz unbemerkt.

Da ich mit dem Schnitt sonst zufrieden bin habe ich jetzt einfach eine Größe größer abgepaust.
Der Schnitt heisst Shelley und ist eigentlich für eher feste Stoffe gedacht, ich habe hier recht dehnbare Stoffe verwendet und es geht auch. Das Unterbrustband habe ich komplett mit dem dünnen Futterzeug gedoppelt (Charmeuse? Aber es ist nicht elastisch.) damit es nicht nachgibt.
Für den Slip habe ich einen Schnitt aus einer älteren Ottobre verwendet, den verändere ich aber mit jedem mal nähen, ganz ideal ist er noch nicht.

Stoffe und Zutaten sind ein Materialpaket von Merckwaerdigh, den Shop gibt es bei Ebay und bei Etsy und er sitzt in Holland. Die Pakete (da ist wirklich alles drin, man braucht nur noch BH-Bügel in der gewünschten Größe, Garn und eine Stretch-Nadel) gefallen mir ganz gut, dämlicherweise reicht der Stoff eines Paketes bei mir für BH und zwei Slips (statt einem wie angegeben), aber die Gummibandzutaten nur für einen Slip. Blöd, weil es sich bei diesen Gummibändern eher um Centbeträge handelt. Vielleicht kann man das bei einer Bestellung auch als Sonderwunsch erfragen, ein halber Meter mehr dünnes Gummiband würde bei meiner Größe schon reichen.



Und jetzt muss ich Euch noch meine neueste Entdeckung zeigen. Meine überteuerte Hightech-Maschine hat die grandiose Angewohnheit Nahtanfänge zu fressen oder zu verhakeln, die werden nie schön. Ich weiss nicht ob es ein Transporteurproblem ist, der Vorgänger (auch Pfaff) hat das nicht gemacht, ich ärgere mich tierisch da drüber. Alle Tricks wie dünnere Nadel, Nähfussdruck auf fast garnichts mehr stellen bringen nur wenig Besserung, manchmal stecke ich große Nadeln quer in den Stoff und ziehe dann en denen (Ich mein, das kanns doch nicht sein, oder?) Auch schmale Bänder kann sie einfach nicht, meh.
Da bei einem BH sehr viele sichtbare Nähte sind (We need here a nice and even topstitching, à la GBSB) und auch einige die kaum 3 cm weit reichen kriege ich noch mehr graue Haare, wenn ich das einfach so hinnehme. Heute kam mir die Idee, einfach einen Streifen abreisebaren Stickvliessrest am Anfang mitzunähen. Tadaa, es funktioniert! Die Maschine transportiert tadellos und die Naht sieht gleich zu Beginn aus wie ne anständige Naht. Hach, ist das toll! In ganz heiklen Fällen kann man schon auf dem Stickvliess anfangen zu Nähen, dann kann wirklich nichts passieren. Anschliessend reisse ich das Stück einfach ab.
(Wer keine Stickvliessreste zur Hand hat und es auch mal probieren will: Man kann angeblich im Drogeriemarkt Vliesseinlagen für Stoffwindeln stattdessen nehmen. Vielleicht geht auch ein Stück Transparentpapier oder Küchentuch? Hauptsache es transportiert und lässt sich hinterher abreissen.)

Auf dem Foto sieht man übrigens einen schnell gemachten Fehler, das Band ist falschrum angenäht, aber das ist ein anderes Thema...

2.4.14

MeMadeMittwoch am 2.4.2014



Heute trage ich das zweite Kleid vom März, es handelt sich um ein abgewandeltes Butterick 6018.
Kann man das noch erkennen? Ich hatte mir schon bei Betrachtung des Schnittes gedacht, daß man das relativ einfach umstandstauglich weiten könnte, das Kleidoberteil endet im Prinzip noch auf dem Busen. Ich habe also vor allem die vorderen Rockteile weiter gemacht. Das mittlere habe ich angekräuselt, die beiden äusseren an das in der Seitennaht entsprechend geweitete Oberteil angesetzt. Um dem wachsenden Bauch gerecht zu werden aber nicht gleich in ein Zelt-Kleid gewandet zu sein habe ich schmale Bindebänder an der Seite angenäht, sie werden einmal vorne über den Bauch und dann hinten zu einer Schleife gebunden.


So hat man die Mehrweite gut unter Kontrolle. Das Kleid ist sehr bequem, ich war überrascht, bin ich ja sonst eher der Jerseykleid-Typ.
Die Ärmel habe ich ein Stück gekürzt, ganz ideal finde ich sie so noch nicht, vielleicht versuche ich bei einer nächsten Version doch mal die Originallänge mit dem Aufschlag.
Den Ausschnitt habe ich etwas nach unten verlängert, ein paar Zentimeter mehr lässt der Originalbeleg zu, und natürlich habe auch ich dass Kleid gekürzt, schon beim Zuschnitt habe ich einfach 10 cm weniger ausgeschnitten.
Die kleinen Knöpfe vorne habe ich weggelassen, ich hatte einfach keine passenden gefunden. Man hätte sie auf dem bunten Stoff aber wahrscheinlich eh kaum wahrgenommen. 
Apropos Stoff, er ist wunderschön frühlingshaft geblümt, aber eigentlich ein bisschen zu bunt für mich. 
Um die Sache mit der Schnittveränderung erstmal auszuprobieren war er jetzt gerade recht. Ein tragbares Probekleid, das ich getrost entsorgen kann nach der Geburt. Von der Qualität ist er eigentlich ganz schön, ein dünner Baumwollstoff mit ganz leichtem Glanz, gekauft letzten Sommer auf dem Maybachufermarkt in äusserst netter Begleitung.



Hier kann man gut sehen, daß ich demnächst auch am vorderen Rockteil etwas Länge zugeben sollte.
Evt. verlängere ich beim nächsten Mal noch das vordere Oberteil, im Original geht das Rockteil zur Taille noch mal zusammen, ein bisschen weiter runter könnte das Oberteil mit dem weiten Rock schon gehen, das kann man hier allerdings kaum sehen, weil die Bindebänder die Kräuselung auf Taillenweite halten.

Ob alle anderen auch den Frühling auf dem Kleid tragen könnt ihr hier auf dem MMM-Blog sehen.

1.4.14

Rückblick März

Wie schön, es ist endlich richtig Frühling! So langsam verschwinden die Stiefel bei den ungetragenen Schuhen und den Wollmantel brauche ich auch nur noch frühmorgens auf dem Rad, hoffentlich nicht mehr so oft.

Der Garten
Solange wohnen wir noch nicht im Haus, als daß ich nicht jedes Frühjahr glücklich die ersten Blüten im Garten bestaune. In einer tagelangen Aktion habe ich im Herbst mehrere Hundert Tulpen- und ähnliche Zwiebeln überall wo Platz war eingepflanzt, genau in diesen Tagen sind die ersten aufgegangen, welche Freude!
Und der vor eineinhalb Jahren gepflanzte Kirschbaum blüht dieses Jahr das erste mal, ich bin schon so gespannt! Der gleichzeitig gepflanzte Apfelbaum hatte letztes Jahr sogar schon getragen, immerhin 7 Äpfel, dieses Jahr gibt es also hoffentlich auch Kirschen.
Ausserdem versuchen wir zum wiederholten Male den Rasen irgendwie tauglicher und schöner zu machen, jedes Jahr wird er ein bisschen ansehnlicher, wahrscheinlich muss man Geduld haben, wir haben wie jedes Jahr vertikutiert und nachgesät, ausserdem Mittel zur Bodenaufbereitung aufgebracht. Genauso habe ich auch das erste mal den Komposthaufen verwertet, alles was wir rausholen kommt jetzt mal auf die Beete. Unser Garten ist durch jahrelange Nicht-Pflege etwas verhungert, aber wir unerfahrenen Gärtner müssen erst lernen was man da so tun kann. Kompost sieben finde ich jedenfalls eine sehr lohnende Angelegenheit.


Zuhause
Und dieses viele Gegärtnere lässt mich zu einem anderen Thema kommen, ich muss gestehen, daß das Familienleben samt der Hausarbeit usw. einfach wesentlich entspannter ist, seit ich komplett zu Hause bin. Auch wenn ich körperlich längst nicht so einsatzfähig bin wie sonst, ehrlich gesagt bin ich mindestens 2 Tage die Woche zu fast garnichts zu gebrauchen, es staut sich nicht so viel an und ich bin auch fast nie gestresst oder genervt. Wenn wir also auf die immer wieder hochschwappende Vereinbarkeitsdebatte schauen, es ist leider nicht zu leugnen, Eine(r) zu Hause: alles (relativ) easy.
Mal ganz abgesehen von der entspannten Situation (die ja nur dadurch zustande kommt, daß ich unfreiwillig nicht arbeite, ich erwähne es nochmal) geniesse ich es wirklich mit den Jungs soviel Zeit zu haben. Auch wenn sie 4 Tage bis 16 Uhr in der Schule sind, ich bin fast immer da, kann sie abholen, kann sie ins Bett bringen, kann sie zu Freunden und Nachmittagsterminen fahren, kann mit Julius Klavier üben, mit Leo Hausaufgaben machen. Oder einfach ein Eis essen gehen, ohne ständig im Kopf den nächsten Dienst zu bedenken, abends noch weg zu müssen. Das geniesse ich jetzt einfach! Mit Schulkindern Zeit zu verbringen ist auch eine ganz andere Nummer als wegen Babys zu Hause zu sein, sagen wir es mal wie es ist.

Schwangerschaft
Die Hälfte ist schon rum. Ich bin immer noch viel müde und nicht besonders belastbar, das ist dann wohl so. Ansonsten geht es mir gut, die Ärztin war beim letzten Termin auch sehr zufrieden.

Musik
Trotzdem habe ich natürlich ein paar musikalische Sachen zu tun, eine Musikerin kann ja garnicht ohne. Nach dem traditionell lauen Februar, da ist nie was los, startete der März mit einem schönen Kammerkonzert mit Kollegen und dann mit der ersten von drei Matthäuspassionen dieses Jahr, in Wiesbaden, eine ziemlich beeindruckende Stadt finde ich, mit einer exquisiten Solistenbesetzung. Ich hatte bei diesem Konzert einen entspannteren Part und konnte viel zuhören. Matthäuspassion (Bach selbstverständlich) ist eins der tränensichersten Stücke für kirchenmusikaffine Menschen, jetzt bin ich ja auch hormonell NOCH näher am Wasser gebaut als sonst, ich versuche dann immer die Deckenmalereien und die Emporen zu inspizieren, aber am liebsten würde ich einfach losheulen. Mein absolutes Highlight war Klaus Mertens mit "Mache Dich mein Herze rein", das gibt es mit ihm sogar auf Youtube, natürlich mit einem anderen Ensemble:



Gelesen
Vor allem die Beiträge zum leidigen Thema #selbstgeboren, gab es eigentlich auch Frauen, die die Aktion toll fanden? Kamen mir keine unter. Danke für Eure vielen lieben Kommentare zu meinem Post! Ich war von jedem einzelnen sehr bewegt. Ich kann noch sagen, daß ich ganz froh bin die zwei Geburtsberichte endlich mal aufgeschrieben zu haben!

Genäht
Von unserem Mini-Nähkränzchen mit Frifris bei Kleidermanie habe ich schonmal geschrieben, es war toll! Wie schön, dass es schon im Mai eine Fortsetzung an anderem Ort gibt. An der Nähmaschine sitze ich nicht ganz soviel wie ich gehofft hatte, genäht habe ich meinen Frühlingsmantel, zwei Kleider, ein T-Shirt für Leo, da folgen noch welche, und eine kleine Tasche für meine Nichte. Eins der Kleider zeige ich hoffentlich morgen, die Tasche für Jule muss ich noch fotografieren. 

Gestrickt
Die Frühlingsjacke ist fast fertig. Wenn ich Glück habe reicht die Wolle gerade so eben... Leider kam ich Sonntag nicht dazu sie zu bloggen, ich dachte ich stricke schnell noch die letzten Reihen.
Angefangen habe ich ein Tuch in Shetland Triangel Muster aus rosa Wolle.

Geschaut
Nachwievor bin ich ganz im Bann der zweiten Staffel von The great british sewing Bee, um die entstehenden Entzugserscheinungen bei nur einer Folge pro Woche zu mildern habe ich die verfügbaren Staffeln von der entsprechenden Back-Show "the great british bake-off" verschlungen. Große Liebe!

Gekauft
Seit ich schwanger bin durchforste ich ebay, etsy und co. nach Umstandsschnitten, vor allem Vintage-Ones. Das ist garnicht so einfach, wobei es eigentlich auch bei den modernen Schnitten keine wirkliche Auswahl gibt. Interessant ist dabei, wie in den verschiedenen Jahrzehnten mit dem Bauch umgegangen wurde. In den 40ern ist eigentlich kaum ein Unterschied in der abgebildeten Silhouette auszumachen. Ich habe diesen Schnitt erstanden, ich warte schon sehnsüchtig drauf, ihn endlich zu nähen, er hat einen hübschen Herzchenausschnitt (die Schleifen lasse ich jetzt erstmal weg, hüstel...) und die Mehrweite für den Bauch wird mit drei kleinen Druckknöpfen reguliert. Interessante Methode, da muss dann noch ein Gürtel drüber damit man die nicht sieht. Ich werde berichten, die Schnittmusterteile sind schon gebügelt, der Stoff liegt bereit.
Ausserdem habe ich via Etsy das erste mal in China einen Stoff bestellt, sehr spannend!


Mini-Exkurs zu Maternity-Patterns
In den 50ern trugen die Frauen kittelartige Oberteile, die monströs weit auf den Fotos aussehen, dazu einen schmalen Rock oder eine schmale Hose. Die Röcke sind mit einem u-förmigen Ausschnitt für den Bauch versehen, das finde ich eine sehr lustige Idee.


In den 60ern trug man der Mode gemäss schmal geschnittene, hochgeschlossene Kleidchen, hier immerhin mit einer verstellbaren Falte in der Seite


Und in den 70ern wurde es dann etwas verspielter, rüschiger, da gefallen mit die Schnitte wieder. Z.B. so was hier



Die Mehrweite durch ein Band aufs Nötigste zu beschränken finde ich einen guten Weg, vor allem für Baumwollstoffe, die ja immer ein bisschen Stand haben und sich bei viel Kräuseln gerne etwas plustern.
Die Schnitte der 80er und 90er, viel Stoff, hochgeschlossen und zeltartig gefallen mir garnicht.
Danach ist dann fast alles aus Jersey, wer hätte das gedacht.