25.6.14

MeMadeMittwoch am 25.6.2014

Heute zeige ich Euch die zweite Variante des Kleides von vor zwei Wochen (Schnitt aus der Knip 6/13). Diesmal aus dem Stoff den ich beim erstmal Nähen nicht finden konnte. Er hatte sich ganz nach hinten an die Schrankwand gedrückt, zusammen mit einem anderen den ich auch schon als vermisst melden wollte.


Das hat ihm alles nichts genützt, jetzt war er fällig. Es ist ein ziemlich dünner millefleurs-artig bedruckter BW-Stoff, nicht so richtig weich, deswegen hatte ich doch Zweifel an der Baumwolle, aber heiss bügeln liess er sich. Einlagig verarbeitet wäre der Stoff zu durchsichtig, für heisse Tage wollte ich aber kein Unterkleid drunter ziehen, also habe ich einfach alles gedoppelt, dafür hat die Menge gerade so eben gereicht, der innere Rock ist kürzer als der äussere.


Nächstes Jahr freue ich mich bestimmt über die Bilder auf denen man die Ausmaße des Bauches ein bisschen sehen kann. Noch 7 Wochen. Ob das Kleid bis zum Schluss passen wird?


Der Schnitt würde sich auch toll für ein Maxikleid eignen, aber ich fürchte das sieht in schwanger dann nur unnötig tonnenförmig aus. Ausserdem ist es so kurz schön luftig.




Und noch ein paar Details an der Puppe. Bei diesem Kleid habe ich die Original-Träger angenäht, wie gewohnt habe ich wegen meiner hohen Schultern dafür Größe 46 zugeschnitten und das war fast einen Tick knapp.


Trotz des dünnen Stoffes sind die Falten am Bustierteil nicht als Falten tragbar, ich hab sie auch hier zugesteppt.


Die Fotos sind wegen der Abendstunde etwas blaustichig. Ausser der Trägervariante habe ich dieses Kleid genauso genäht wie das erste. Der Stoff ist sehr unnachgiebig und deswegen ist die obere Bustierkante fast ein bisschen  zu eng, aber im Moment stört mich das nicht.



Alle anderen finden sich im MMM-Blog mit der Unterrock-gewand(e)ten Meike

14.6.14

Mein Bikini für diesen Sommer - Badenixen Sew-Along Teil 1

Das mit den zwei Bombshells letztes Jahr war wirklich eine tolle Sache, mit denen fühle ich mich auf alle Fälle wohler als in allem Badezeug was ich bisher hatte. Schade daß ich darauf dieses Jahr verzichten muss, da passt der Bauch überhaupt nicht rein.

Aber zum Glück hatte ich dank des Sew-Along letztes Jahr genügend Reste um mir "für übergangsweise" einen Bikini zu nähen. Um ehrlich zu sein war der schon fertig als Lotti zu dem Sew-Along überredet wurde, aber vielleicht darf ich mich trotzdem verlinken? Einige haben einen großen Respekt vor dem andersartigen Material, ausserdem sind Erfahrungen mit Schnittmustern ja auch immer ganz interessant.

So sieht er also aus, den Zackenstoff hatte ich bei Sewy gekauft, den gibt es auch noch.
Ich habe ihn komplett gefüttert, meine Bombshells sind auch gefüttert und ich war unsicher, ob die weissen Streifen ohne vielleicht etwas durchsichtig sind und wollte auf Nummer sicher gehen.


Das Höschen ist nach einem Bikinischnitt aus der letzten Knip genäht, eigentlich sollte da eine kleine Raffung in der Seitennaht sein, die hat sich aber fast wieder geglättet beim Nähen. Ich habe den Schnitt ausserdem an den Beinausschnitten ein Stück weiter runtergezogen.


Das Oberteil ist nach dieser kostenlosen Anleitung mit diesem Schnittmuster-PDF von Laura genäht (via SewMamaSew). Es handelt sich dabei um eine Anleitung zum Selberzeichnen eines passenden Schnittmusters, was ich ziemlich spannend fand.
Ich war ein bisschen skeptisch ob die Vorlage auch für meine zur Zeit ziemlich große Oberweite funktioniert, aber da ich ja das komplette Material als Reste hier hatte konnte ich einfach drauflosnähen.


Bzw. zunächst mal messen und zeichnen, man nimmt mehrere Maße, das ist in der Anleitung sehr ausführlich beschrieben und fertigt so zwei Schnittmusterteile aus Papier an.

Die Anleitung zum Nähen auf dem SewMamaSew-Blog finde ich auch ziemlich gut, ein paar Sachen würde ich anders machen, und zwar:

Nach meiner Erfahrung stemmt ein zu enger Zickzackstich wie der für das Annähen von dem für die Raffung zuständigen Gummiband in der vorderen Mitte das Gummi so auf, daß die Raffung nicht mehr funktioniert, da nehme ich lieber eine viel weitere Stichlänge.

Das Annähen von den Stäbchen in der Seitennaht habe ich wie beschrieben gemacht, würde die aber das nächste mal so lang lassen, daß die Enden im Saum nochmal fixiert werden. Die Schnittkanten drücken jetzt gegen den Stoff nach aussen, ob der das lange aushält weiss ich nicht.

Ich würde versuchen, das Oberteil vor dem Säumen behelfsmässig anzuprobieren, bei mir war es ein ganzes Stück zu weit im oberen Abschluss. Evt. liegt das auch an meiner größeren Oberweite und daß dafür die Schnittmusterberechnung vielleicht nicht ganz so geeignet ist, aber jedenfalls habe ich ein paar Zentimeter aus der Seitennaht rausgenommen und jetzt sitzt es.

Aus dem gleichen Grund musste ich den ganzen oberen Saum ein gutes Stück einhalten, der steht bei mir sonst ab. (Heisst: Gummi ein Stück kürzer als Saumlänge und gedehnt annähen. Besonders viel einhalten ab Busenmitte bis unter die Achsel.)
Da man wenn man das erst merkt wenn man das Oberteil schon fertig genäht hat zwei kleinstichige doofe Zickzacknähte auftrennen muss, auch aus diesem Grund ein dringende Empfehlung einer provisorischen Anprobe!

Ich glaube ich habe die Träger weiter mittig gesetzt als in der Anleitung vorgesehen, damit sie etwas besser halten können.

Ich habe übrigens nur zu breites Badegummi hier, irgendwie gabs es letztes Jahr kurzzeitig kein schmales, das schneide ich mir in schmale Streifen. Die sind dann nur noch 4-5mm breit und dadurch schön flexibel an den Rundungen. Alle Kanten von beiden Teilen sind mit Gummi eingefasst, ich kann mir nicht vorstellen, daß man das weglassen kann, ausser bei Shorts vielleicht. Bei Beinausschnitten hält man zudem hinten mehr ein als vorne, dadurch gibt es eine Rundung für den Po.



Ich bin ziemlich glücklich mit dem Ergebnis, den Bikini trage ich sehr gerne, er passt und ich kann auch gut schwimmen darin, eigentlich gibt es keine Zuppelei, alles gut verpackt. Das Badefutter vom Höschen muss ich nach dem Anziehen immer erst mal verstecken, da empfiehlt es sich vielleicht, das etwas kleiner als den Oberstoff zuzuschneiden, denn dieses Material gibt total leicht nach und "wächst" so aus dem Teil heraus.

Ich habe noch mehr Reste und weitere Badestoffe da, vielleicht nähe ich noch einen Bikini, mit zwei Grundschuljungs sind Schwimmbadbesuche Pflichtveranstaltungen mehrfach die Woche...

Alle anderem versammeln sich bei Lotti Katzkowski

11.6.14

MeMadeMittwoch am 11.6.2014



Nachdem ich mit den Jerseykleidern ja noch basicmässig gut versorgt bin, hatte ich für heisse Tage eigentlich auf meine zwei Loreleys gesetzt, schliesslich sind die ja klassisch empirelinig geschnitten, für den Bauch wäre also Platz. Neulich habe ich dann euphorisch mal eins aus dem Schrank gezogen, tja, Pustekuchen! Ich hab mir die so auf den Leib geschneidert, daß ich sie nicht mal ansatzweise zu bekomme, das war wohl nix...
Nach dem ersten ärmellosen Jerseykleid musste also noch was luftiges her, gerne aus Webstoff. Letzte Woche plante ich daher ein Loreleyartiges Kleid nach dem Beilagen-Knipschnitt von letztjährigem Juniheft, Bustierartiges Oberteil mit weitem Rock.
Auch das stand zunächst unter keinem guten Stern, ich hab wie wild einen bestimmten Stoff gesucht, weich fallend, dünn mit kleinem Blumenmuster, ideal für den Schnitt. Den habe ich schon eine Weile hier, aber jetzt wollte er sich partout nicht finden lassen, verschwunden! (Mittlerweile habe ich den halben Schrank einfach ausgeräumt und da kam er dann doch zum Vorschein, von ganz hinten, zusammen mit einem anderen den ich auch schon vermisst hatte, immerhin nicht im Tran mal aus Versehen entsorgt oder so)

Also habe ich leicht zähneknirschend umgeschwenkt zu einem veilchenblauen Leinengemisch was ich in großer Menge mal günstig irgendwo erstanden habe. Zuerst dachte ich, der ist vielleicht einen Tick zu dick, aber Leinen trägt sich ja angenehm und die Farbe passt so gut zum Sommer. Einen Versuch sollte es doch wohl wert sein.
Die zugeschnittenen Teile landeten im Nähzimmer auf dem Bügelbrett und beim zweiten Mal hingucken bot sich dieses Bild. Das konnte ich so doch nicht stehen lassen, die zwei Stoffe sind ja wunderbar zusammen! 


Über Paspeln bin ich allerdings nicht rausgekommen bisher aber die machen sich sehr gut. Ich finde das Rockteil jetzt einen Tick zu kurz, vielleicht setze ich noch einen Streifen Blümchenstoff an, mal sehen. Mit Leggings geht es auch so, aber ohne ist es mir eigentlich etwas zu beinfrei, hust. Ehrlich gesagt ist mir das schon auch Wurscht meistens irgendwie, Hauptsache luftig bei 35°C aufwärts, oder?  Aber wenn sich der Stoff für ein Extraschmankerl doch so anbietet! 
(BTW: Gestern habe ich zufällig einen Post gelesen von einer Frau die ganz tapfer durchs Leben geht mit zu kleinen und bestimmt echt total hässlichen Füssen (auf den Fotos sahen sie ganz normal aus, aber vielleicht bin ich da nicht so der Experte). So eine mutige Frau! Ich meine, hässliche Füsse sind schon ein Schicksal, mit dem man erstmal klarkommen muss, oder? Da kann man sich schonmal öffentlich beklatschen lassen ob soviel Tapferkeit und Mut, die trotzdem in Sandalen zu stecken so dass sie jeder sehen könnte... WTF??? Sorry, das musste jetzt sein, ich bin immer noch etwas sprachlos, hat man ab 30 echt noch solche Probleme?? Seht her, ich zeige sogar meine Oberarme!! Ok, ich bin ja schon still. *offtopicmodusoff*)


Heute war mal wieder Arzttermin und das Wartezimmer war leer, da hab ich den Garderobenspiegel zum Knipsen benutzt.


Nach zwei Tagen fallen die Falten vom Rockteil auch schön runter, anfangs hatte ich schon etwas Angst, dass es zusehr aufsteht. 

Im Original hat das Kleid schmale Träger, ich wollte aber mal was à la Cambie Dress probieren, da gefallen mir vor allem die Flügelärmelchen so gut. Dafür habe ich mir ein Schnittmuster gebastelt und das ganze dann an mir solange abgesteckt, bis es sass. 
Das war dann doch etwas schwieriger als gedacht. Im Prinzip handelt es sich um einen rechteckigen Streifen, gedoppelt mit dem Blümchen Stoff, hier habe ich einfach die Nahtzugaben so abgenäht, daß der Blümchenstoff auf der rechten Seite über den Rand guckt. Den Streifen wollte ich an beiden Enden einkräuseln.
Damit mir diese Ärmelchen nicht von der Schulter rutschen müssen sie fest sitzen, hinten musste ich dafür am äusseren Rand ein Stück nach unten wegstecken. Vorne habe ich ewig rumprobiert, vor allem wollte es mir überhaupt nicht gelingen, die Träger mit Ausschnitt und Beleg zu verstürzen. Ich habe einfach keinen Winkel hinbekommen, der verstürzt das ergab was ich haben wollte. Am Ende habe ich im verstürzten Ausschnitt einfach eine Lücke gelassen, die Träger so eingesteckt wie es ein sollte und das dann von rechts abgesteppt.

Beim nächsten Kleid nach dem Schnitt werde ich vielleicht die obere Ausschnittkante noch etwas modifizieren, vielleicht die Spitzen nicht so hoch, dafür etwas höher unter dem Arm, da ist es mir fast ein bisschen zu weit ausgeschnitten. Und dann würde sich das auch mit dem Träger noch anders machen lassen, mal sehen.


Immer wieder schön: Partout nicht auszubügelnde Stoffbruchkanten. Im Rockteil sind auch welche.
Die Falten im Bustierteil hab ich kurzerhand zugenäht, das gab so komische Beulen bei dem dicken Stoff. Perfekt ist auch da anders, aber der Plan war eigentlich was legeres fürs Schwimmbad und so.


Das Kleid hängt nur schief auf der Puppe! Im Rückenteil ist in der oberen Kante laut Schnitt ein Gummizug, den habe ich auch reingenäht, verbessert den Sitz ohne einzuengen. Wie man sieht ist es dauergetragen seit Samstag.
Und Taschen habe ich noch hinzugefügt, immerhin noch eine Blümchengelegenheit.


Das Kleid ist sehr bequem, luftig und doch angezogen, sitzt passt wackelt und hat Luft. Ein Glück hatte ich die Idee mit dem blauen Stoff!

Alle anderen heute im MMM-Blog bei der wunderbar bedirndelten Julia! Der Dirndl-Sew-Along wird bestimmt toll. Ich wäre ja sofort dabei, aber ich fürchte im Sommer bin ich anderweitig beschäftigt ;-)


7.6.14

Rückblick April und Mai


Gleich zwei Monate auf einmal, Ende des letzten kam ich irgendwie nicht zum Schreiben. Dann gibt es jetzt eben gleich ein Doppelpack.
Anfang April blühte das erste Mal unser Kirschbaum. Gepflanzt vor eineinhalb Jahren soll er wohl dieses Jahr das erste mal tragen, toll!


Ausserdem erfreute ich mich im Garten an den vielen Tulpen die ich im letzten Herbst gesetzt hatte. Unsere Nachbarn haben einen holländischen Großlieferanten aufgetan und so hatte ich im November 600 Zwiebeln zum Einpflanzen, hüstel. Der Großteil wurde an allen möglichen Stellen im Garten verbuddelt und es war wirklich über Wochen eine Pracht, kommt auf den Fotos gar nicht so gut raus.




Anfang April habe ich schnell noch ein paar Fotos einer Tasche geschossen, die ich meiner Nichte zum Geburtstag geschenkt hatte:


Und ich habe mich mal wieder an mein längstes Projekt gewagt, den Ocean Waves Quilt. Die Teile, bzw. das was ich schon zusammen genäht hatte ruht seit Monaten in einem Korb auf meinem Schrank. Nur wenn ich große Lust hatte habe ich was daran gemacht. Jetzt würde ich ihn gerne vor August fertig machen, alle Quadrate und Dreiecke sind komplett, ich muss das Top nur noch zusammen setzen (und dann kommt natürlich noch ein guter Teil Arbeit, aber immerhin)


Im April hatte ich noch einige Konzerte, so wie es sich für die Passionszeit gehört jedes Wochenende mindestens eins. Oboe spielen ging noch ganz gut, kurzatmig bin ich eigentlich seit Beginn der Schwangerschaft und die stört schon etwas, kann man sich aber drauf einstellen. Von drei Bachschen Matthäuspassionen dieses Jahr fielen zwei in den April, dazu ein Kammerkonzert im Theater mit Kollegen und ein Oboe-Orgelkonzert. Ende Mai hatte ich noch einen letzten Termin mit der Oboe, leider ist es mittlerweile schon ziemlich anstrengend und ich kann froh sein, daß ich jetzt nicht mehr spielen muss/soll.Aber Kollegen und Freunde treffen, Musik machen, fehlt schon ein bisschen. Singen geht zum Glück noch.


Mai

Im Mai gab es den berühmten Dropssale. Die graue Cotton Marino ist schon auf den Nadeln.


Ein neuer Erdenbürger wurde begrüßt, bald darf ich mir selber auch eine neue Windeltasche nähen, diese gefiel mir nämlich ausgesprochen gut.


Seit fast vier Jahren benutzte ich von der Renovierung übrig gebliebene Abdeckfolie, die dann erstaunlicherweise doch mal aufgebraucht war. Das hier ist zwar nicht die exakt gleiche aber genauso gut. Gibts bei dem JippiJaJa-Baumarkt.


Der kleine Sohn wollte plötzlich unbedingt auch nähen. Gut daß im Nähzimmer noch Platz war für eine der Flohmarktmaschinen, ein Modell von Neckermann mit um 90° versetzt einzusetzenden Nadel. Er hat einige tadellose Reissverschlusstäschchen produziert und plant jetzt schon grosse Täschchengeschäfte.


Für mich gab es auch mal eine neue Tasche. Ich bin taschenmässig eher der schlichte Typ, mit Verschlüssen und Fächern habe ich es nicht so, würde ich eh nicht benutzen. Oben offen, einfach alles reinschmeissen, fertig. Diese hier habe ich aus Echino-Streichelstöffchen genäht und das ganze mit Decovil light verstärkt. Ich finde das damit im Ergebnis aber zu steif, das Zeug nehme ich nicht nochmal. Ich habe auch den Eindruck, daß sich die Klebeschicht durch das unvermeidliche Knautschen in Benutzung langsam an manchen Stellen wieder ablöst. Naja, ein Versuch war es wert und ich habe die Tasche trotzdem ständig in Gebrauch.


Eingekocht wurde auch, ich liebe Sirup für den Sommer, Holunder natürlich und ausserdem Limette-Minze, den kann man schön unsaisonal aus Supermarktware kochen. Zwei Flaschen Waldmeistersirup habe ich auch gemacht, den hatte ich mal extra dafür gepflanzt.


Und die erste Marmelade ist immer Erdbeere, bei uns eher geduldetes Basic. 


Ende Mai war Landau Haltepunkt bei einem Dampfzugspektakel, und wir sind mit einem Zug von Landau nach Karlsruhe und eine Stunde später wieder zurück gefahren. Um ehrlich zu sein, die Fahrt hätte es vielleicht garnicht gebraucht, denn im Zug sieht man ja die Lok nicht mehr, ok, den Rauch ab und an und man hört das Tuten und das klassische Tschtschtsch, vielleicht hätten wir auch einfach auf dem Bahnsteig einen Zug an - und abfahren sehen können. Aber dann hätten wir die Freaks verpasst die bei solchen Events offensichtlich von überallher anreisen und auf Notizblöcken während der Fahrt rätselhafte Dinge notieren.


Wie schon in einem anderen Post erwähnt sind die Kinder seit ein paar Wochen keine Ganztagsschulkinder mehr und kommen mittags nach Hause. Das heisst für mich wie für die meisten anderen Mütter auch mittags kochen, Hausaufgaben betreuen, Kinder beschäftigen, das hatte ich aber bisher noch nie. Auslöser dafür war, daß zunächst die Kinderchorleiterin mit dem Verdacht anrief, daß Julius Stimmbandknötchen haben könne. Fakt ist, er hat welche, das wissen wir mittlerweile und wir hatten sowas auch schon vermutet, denn er hatte immer schon eine etwas heisere Sprechstimme und an manchen Tagen, wenn er nach der Ganztagsschule noch bei einem Freund war hatte er quasi garkeine Stimme mehr. 
Der Junge ist ein echtes Energiebündel, sobald er mit anderen Kindern zusammen ist, schreit er nur noch kommandomässig herum und ist auch sonst kaum zu bändigen. So hat auch die Klassenlehrerin ihre liebe Mühe ihn im Zaum zu halten und das war dann der zweite Punkt, weswegen ich mich entschloss, ihn mittags nach Hause zu nehmen. Was er dann auch gleich ganz toll fand. Und dann wollte der Große natürlich auch lieber mittags heim. Ich habe nur kurz gezögert und dann beide Kinder abgemeldet. Und jetzt finde ich es gut so, daß wir überhaupt zufällig die Möglichkeit dazu haben, ich bin mittlerweile echt ganz froh drüber. Ist natürlich ein anderes Leben als vorher, aber kein schlechtes. (Wegen der Knötchen bekommt er übrigens nach den Ferien Logopädie und ansonsten versuche ich ihn ab 12 vom lauten Herumschreien abzuhalten...)


Im Garten sind die Kirschen mittlerweile fast reif. Am hinteren Zaun hat sich seit letzten Herbst eine Brombeerhecke eingenistet, ich weiss, da muss man sehr aufpassen daß sie nicht wuchert, aber grundsätzlich ist mir jedes Obst sehr willkommen. Blühen tut sie mal wie verrückt!


Die Tulpen sind längst verblüht, aber unsere alte Kletterrose vor dem Wohnzimmerfenster ist eine echte Augenweide. Auch meine geliebten Hortensien gehen langsam auf. Ansonsten haben wir den Garten noch nicht so sehr im Griff, wenn ich könnte würde ich gerne mehr tun, aber dazu habe ich dieses Jahr nicht die Energie, so wütet der Wildwuchs an vielen Stellen munter weiter.

Und der Bauch? Naja, er wächst. Noch etwa 2 Monate Schwangerschaft habe ich vor mir, ob das jetzt schnell geht? Mir geht es grundsätzlich gut, ich habe keine Probleme. Ich habe festgestellt, daß ein bisschen Sport aka Ergometer im Keller dem Kreislauf und der dauernd zuen Nase ziemlich gut tut, also zwinge ich mich so gut es geht. Langsam bin ich wirklich gespannt, was für ein Menschlein wir da begrüssen dürfen. Bei den Namen haben wir übrigens immer noch keine endgültige Entscheidung getroffen, Mädchenname eigentlich schon, aber Junge... Fragezeichen!

4.6.14

MeMadeMittwoch am 4.6.2014

Eigentlich wollte ich Euch heute ein Remake des Fotos mit der alten Lok von hier präsentieren, das hat nicht ganz geklappt, LOL. Am Samstag waren wir auf einem Dampfzugspektakel und sind sogar mitgefahren, aber da sind natürlich viel zu viele Leute, als daß man schicke Outfitfotos vor alten Lokomotiven machen könnte...



...oder halbwegs entspannt in die Kamera gucken kann. Aber jetzt zum Gewand. "Schon wieder ein dunkelblaues Jerseykleid, wie langweilig!" höre ich euch schon rufen, ja langweilig, und ich wohne praktisch darin! Ich liebe es!! Der Stoff hat nicht gereicht, deswegen hat es einen breiten grauen Saum bekommen müssen und wenn die Not die Idee nicht geboren hätte, müsste ich das wohl extra so machen, denn ich finde es genial! Aber von vorn:
Wie schon erwähnt passe ich immer noch halbwegs in viele meiner Jerseykleider, was ein Glück! Und wenn ich ehrlich zu mir bin ist dieser Schnitt aus 2012 der, den ich am häufigsten trage, evt. auch der den ich am häufigsten genäht habe? 3 Kleider mit Ärmelchen (letztes Jahr gab es noch ein dunkelblaues) trage ich sommers wie winters, dann mit Jacke und Stiefeln, das rotgemusterte ohne Ärmel ist ideal für den Sommer, allerdings mag ich das Muster nicht so furchtbar gern.
Jetzt, im entspannten Zuhausebleibmodus trage ich sowieso eigentlich nur Bequemkleider, mit denen kann man sich nachmittags auch mal ins Bett legen und überhaupt, da musste noch so eins her, ohne Ärmel.


Ein Meter blauer Jersey, fliessend, weich, aus BW mit Elasthan nehme ich an, hat gereicht für eine gekürzte ärmellose Version. Ich habe am Oberteil ein bisschen in alle Richtungen zugegeben, nicht viel, der Stoff gibt gut nach. Für den Saum hatte ich nur dünnen Viskosejersey in einer passenden Farbe, den habe ich doppelt genommen, einfach ein breites Stück zum Ring geschlossen, in der Mitte gefaltet und als Saum angenäht.
Dazu trage ich selbstverständlich Leggings :-) und eine taupefarbene Jerseyjacke ohne Verschluss, ein  schnelles Überzieherle, auch nach Knip, schon älter.


Noch eine bunte Kette dazu und schon ist man für eine Dampfzugfahrt fast schon overdressed.

Alle anderen in blauen und nichtblauen Kleidern finden sich heute mit Lucy im Pagodenkleid (ich habe auch eins, aber in rot!) auf dem MMM-Blog

3.6.14

Untendrunter Sew-Along: Finale!

 Heute reihe ich mich auch noch in die Unterwäsche-Finalistenriege ein, ihr seht, ich arbeite alles ab!
Schön, wenn so eins nach dem anderen fertig wird. Dies ist also mein Unterwäscheteil aka Nachthemd. Ich nutzte den Sew-Along ja eher dazu, dringend benötigte Teile herzustellen, ein Unterkleid, ein richtiges für unter Kleider, werde ich auch irgendwann noch nähen, aber das verschiebe ich auf nächstes Jahr. 
Dafür habe ich mit diesem Nachthemd schon mal einen möglichen Schnitt getestet, es ist der Schnitt aus dem Great British Sewing Bee-Buch. Dort wird er aus festem Stoff genäht und die Spitze für den oberen Rand ist ca. 3cm breit. Da ich keine weiche, dehnbare Spitze in der Breite hatte, habe ich Wäschegummi genommen, also das was zunächst rechts auf rechts auf den Rand und dann umgeklappt noch einmal angenäht wird. Da gucken dann nur noch die Zähnchen raus, dafür ist der obere Rand schön stabil. Ich hatte einen ganz weichen, dünnen Jersey, ich denke aus Baumwolle, der ist aber wirklich nur für Unterwäsche geeignet.



Am unteren Rand habe ich eine cremefarbene Dessousspitze angenäht.


Hier sieht man die eingesetzten Cups mit den Abnähern. Irgendwas stimmte an der mittigen Spitze des Vorderteils nicht, da musste ich ein Stück ansetzen. Entweder ich bin beim Abpausen falsch abgebogen oder es ist ein Fehler im Schnittmuster, ich habe es noch nicht kontrolliert. 
Das Kleid passt jetzt gut, ich habe unter den Armen ein Stück aus der Seitennaht rausgenommen und das Gummi bis zum Träger ein Stück mehr eingehalten. Das muss ich immer machen, wenn ich es vergesse (bei BHs) sitzt es da nicht. 
(Ich habe übrigens nirgends eine Angabe gefunden, ob im GBSB-Buch die Nahtzugaben im Schnitt enthalten sind, weiss da Eine von Euch was drüber? Wenn ich mein fertiges Kleid mit dem Foto im Buch vergleiche, kommen mir nämlich Zweifel, ich habe NZ zugegeben. Allerdings passten die Teile so alle gut aneinander, von der vorderen Spitze abgesehen.)


Als Träger habe ich BH-Trägerband samt Ringen und Schiebern angenäht, das ist bei manchen Unter-Kleidern so vorgesehen und ich finde es praktischer. Im Schnitt werden die Träger aus dem Stoff genäht und in der Länge angepasst.


Wie schon geschrieben, brauchte ich ja auch dringend eine Anzahl an neuen BHs. Ich bin bei BHs immer noch etwas in der Experimentierphase, wobei ich eigentlich alle die ich genäht habe tragen kann. Aber jedenfalls probiere ich jedesmal ein bisschen was neues aus.



Dieser BH ist wie meine ersten zwei grauen Shelleys aus einem sehr festen Material namens Duoplex, was man in Kanada bei dem Shop des BH-Schnittmusters, Bramakersupplies, bekommt. Wie man sieht glänzt der Stoff schön, er ist ganz glatt und trägt sich gut. Ich habe für diesen BH eine Größe größer zugeschnitten als für die grauen (die definitiv zu klein sind im Moment), aber er sitzt immer noch etwas knapp. Ausserdem habe ich mal eine "Sollbruchstelle" für einen Still-BH-Clip eingebaut. Das Trägergummiband geht bis fast zum Cup und ist an ein kleines Eckchen gedoppelten Stoff angenäht, das könnte ich auftrennen und einen Clip einsetzen. Ob das dann noch bequem ist steht auf einem anderen Blatt.



Auch der dunkelblaue ist nach dem gleichen Schnitt genäht, ich habe hier das obere Cupteil, was sonst immer aus Spitze ist, auch aus Stoff genäht und am oberen Rand eine schmale Spitze eingefasst. Sieht gleich ganz anders aus.
Dieser BH ist komplett aus normalem, dünnen BW-Jersey (mit Elasthan) und fällt dadurch viel größer aus als der rosane. Ich habe, um irgendeine Stabilität reinzukriegen, die Cups gedoppelt und miteinander verstürzt, dann wie gewohnt weiterverarbeitet. Bei dehnbaren Stoffen dopple ich das vordere Unterbrustband immer mit unnachgiebiger Charmeuse die in den Sets von Merckwaerdigh dabei ist. Auf alle Fälle ist dieses Ergebnis sehr bequem und trägt sich gut. Ich muss unbedingt die hinteren Teile nochmal kürzen,  die geben nämlich reichlich nach und dann ist es eigentlich etwas zu weit.



Zu dem dunkelblauen habe ich zwei Slips genäht, ausserdem habe ich aus dem einen Meter Stoff auch noch eine Leggings zugeschnitten (Wie hiess das neulich, Zuschneidetetris?).
Zu dem rosafarbenen werde ich auch noch Slips in irgendeinem ähnlichen BW-Jersey nähen.
Ausserdem gab es anlässlich des Sew-Alongs noch eine graue und eine taupefarbene Leggings, alle drei nach dem GBSB-Schnitt.
Fazit dieses Sew-Alongs: 1 Nachthemd, 2 BHs, mindestens 2 Unterhosen, 3 Leggings.
Ich würde sagen: Läuft!

Danke an Cat für den wunderbaren Sew-Along!!! Ich denke wir haben eine Menge Wissen zusammen getragen und ich habe einige schöne Schnitte gesehen, vielleicht lässt sich das eine oder andere Teil später noch verwirklichen.